Der Anfang war so farbenfroh wie vielversprechend: Vor drei Jahren ließ die Uni einen der vier Türme auf dem Campus mit Streifen-Look versehen. „Im Rahmen einer anstehenden Sanierung konnte dies ohne Zusatzkosten umgesetzt werden“, sagte Beate Kostka damals. Und so war die Sprecherin der Universität Duisburg-Essen (UDE) zuversichtlich, dass die drei anderen Türme folgen würden. 2,2 Millionen Euro stünden für die Sanierung bereit.

Für die Gestaltung hatte man den Düsseldorfer Künstler Horst Gläsker gewonnen, der seine Ideen in den Dienst des universitären Farb-Leitsystems stellte. Sprich: Beim ersten Turm, der zum sandgelben S-Trakt gehört, setzte er vor allem auf Gelbtöne. Jüngst wurde der mit 60 Metern höchste Turm fertig, bei dem Grün- und Blautöne dominieren. Sobald es das Wetter zulässt, wird Turm Nummer 3 passend zum roten, geisteswissenschaftlichen Bereich gestaltet. „Das ist in trockenen Tüchern“, betont Beate Kostka.

Nicht in trockenen Tüchern ist dagegen die Neugestaltung des vierten Uni-Turms. Hier blockt der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes als Eigentümer der Gebäude: „Die Sanierung des Turms ist notwendig, aber uns steht dafür nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung“, erklärt die zuständige BLB-Sprecherin Liane Gerardi. Darum sollen zwar neue Alu-Platten am Turm angebracht werden – aber nicht in Farbe. Das nämlich sei keineswegs kostenneutral, sondern verursache Mehrkosten von etwa 145 000 Euro, so Liane Gerardi. Das könne sich der BLB nicht leisten, weil auf dem Uni-Campus fortlaufend Mittel für Maßnahmen wie Brandschutz oder Dachreparaturen benötigt werden. „Darum wird beim vierten Turm auch später keine Farbgestaltung durchgeführt.“

Das klingt nach einem Basta, doch das mag die Uni nicht hinnehmen. „Der Rektor gibt den vierten Turm nicht auf. Er hofft weiter auf eine einheitliche, positive Gestaltung, die weithin sichtbar ist“, sagt Beate Kostka. Wohl habe das Gebäude-Management der Uni bestätigt, dass die Gestaltung verschiedener Alu-Platten und die Verwendung von Sonderfarben kostspieliger sei, als alle Platten im selben handelsüblichen Ton zu wählen. Auch habe man Verständnis, dass der BLB andere Prioritäten setzen müsse. Aber: „Wir gehen davon aus, dass wir Unterstützer für unsere Leuchttürme des Wissens finden“, so Kostka. Ihre Zuversicht ist gut begründet: „Wir haben bereits finanzielle Zusagen und müssen nur noch 60 000 Euro aufbringen.“

Keine ganz kleine Summe, aber auch Horst Gläsker gibt sich zuversichtlich: „Ich wusste immer, dass mein Gesamtkonzept im Rahmen notwendiger Sanierungen Schritt für Schritt umgesetzt wird und dass das dauern kann. Aber ein Gesamtkonzept bleibt es doch.“