Ein Radkurier und ein Taxifahrer berichten, wie sie derzeit klarkommen

Ronny Arnold besitzt privat etwa zehn Fahrräder, „so genau weiß ich das nicht“. Er ist Inhaber der Radkurier-Agentur „Die Kuriere“ mit Sitz im Südviertel. Besonders bei diesem Wetter lohnten sich Radfahrten, „weil man mit dem Auto ja noch länger als sonst im Stau steht“.

Auf sein Mountain-Bike, sein Winter-Dienstfahrzeug, hat er im Moment sogenannte „Spike-Reifen“ montiert, 47 Millimeter breit, und ins Gummi eingearbeitet sind tatsächlich kleine Metall-Knöpfe. „Auf guter Schnee-Grundlage, in den Kurven, merken Sie das auf jeden Fall, damit fährt sich sicherer“, berichtet Arnold. Keine Chance hingegen hat auch der bestausgestattete Radler bei Glatteis: „Da rutscht man weg.“

Viele Kunden rufen in diesen Tagen an und fragen, ob Arnold und seine zehn Mitarbeiter überhaupt fahren wegen des Wetters. „Ja, natürlich“, sagt Arnold dann. „Stürze sind nicht so schlimm, man ist ja auch dicker angezogen.“ Also: Überschuhe aus Neopren oder atmungsaktivem Material, die die Füße trocken halten. Handschuhe, am besten zwei Lagen, und noch ein Paar in den Rucksack, als Reserve. Auch hier: Neopren ist das Material der Wahl. Ansonsten hilft gegen Stürze auf den Strecken: „Langsamer fahren. Da kommen wir nicht drum herum.“

Ebenso wie die Taxifahrer, die auch fern der gut geräumten Hauptstraßen unterwegs sind. „In manchen Straßen gibt es mittlerweile regelrechte Loipen wie beim Ski-Langlauf“, sagt Werner Schikora, Fahrer bei Taxi Süd. „Wenn einem da jemand entgegen kommt, wird es eng, weil man kaum die Loipen verlassen kann, um auszuweichen.“ Was er rät? „Vorausschauend fahren, und sobald man bei so einer Straßenlage ein entgegenkommendes Fahrzeug sieht, nach einer Ausweichmöglichkeit Ausschau halten.“

Dass nicht alle Nebenstraßen geräumt werden können, sieht Schikora ein, „aber manchmal muss man sich schon wundern“, sagt er. „Ich war gerade in der Henri-Dunant-Straße. Da ist ein Altersheim am Ende, und auch da ist nicht geräumt.“ Schwierig für ältere Menschen, die Fahrbahn zu überqueren. Rutschig für Rettungsfahrzeuge, die das Haus erreichen wollen. „Jetzt, wo die Hauptstraßen weitgehend frei sind, verstehe ich nicht, dass man dort nicht räumt. Immerhin ist das ja keine Straße, die weit außerhalb liegt.“