Katernberg. .

Mit Blick in den Katalog stellten die Mitarbeiter der Stadtteilbibliotheken im Essener Norden fest: Es mangelt an Literatur über das Unesco-Welterbe Zollverein, das nur einen Katzensprung von den Büchereien selbst entfernt liegt. „Oft kommen sogar ältere Herren, die mal auf Zollverein gearbeitet haben, zu uns und fragen nach etwaigen Büchern über die Zeche. Oder aber natürlich viele Schüler, die das Thema vielleicht in der Schule behandeln“, erzählt Elisabeth Wellm, Leiterin der Bibliothek in Katernberg. Bislang mussten Wellm und ihre Kollegen die interessierten Leseratten immer auf die Zentralbibliothek verweisen – seit gestern ist damit Schluss. Denn dank einer Spende der Stiftung Zollverein stehen ab sofort in den Stadtteilbibliotheken des „Zollverein“-Bezirks – in Katernberg, Schonnebeck und in Stoppenberg – Werke über die „schönste Zeche der Welt“ in den Regalen.

Jede der drei Bibliotheken ist nun um 16 Bücher reicher. Da wäre zum Beispiel das Werk über die erfolgreiche Ausstellung „Mythos Krupp“ oder „Symmetrie und Symbol“, ein Buch über die Architektur von Zollverein sowie die Lektüre mit dem Titel „Welterbe Zollverein - World Heritage“, laut Nikolaos Georgakis von der Zollverein-Stiftung das „Standardwerk“.

Die 16 Werke: Keine billigen Taschenbücher. Vielmehr handelt es sich bei der Spende um hochwertig, gebundene Exemplare. Alleine das Buch „Mythos Krupp“ trägt einen Verkaufspreis von knapp 25 Euro.

„Leider verfügen wir immer nur über einen begrenzten Anschaffungsetat. Wir können nicht immer alles kaufen, was wir gerne hätten, deshalb danke ich der Stiftung Zollverein ganz herzlich“, so Klaus-Peter Böttger, Direktor der Stadtbibliothek, der die Spende im Gesamtwert von rund 2000 Euro als eine überaus bedarfsgerechte Ergänzung für die identifikationsstiftende Region bezeichnet.

Genau das ist es dann auch, was Hermann Marth, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein, mit der Spende erreichen möchte: „Den Bürger des Bezirks und den Menschen, die hier wohnen, das Welterbe und seine Geschichte näher bringen“, sagt Marth und ergänzt einen Appell: „In Zeiten knapper Kassen unterstützen wir die Arbeit der Stadtteilbibliotheken gerne. Nachahmer sind gerne gesehen..

Marth schließt nicht aus, dass es auch zukünftig zu weiteren Spenden durch die Stiftung Zollverein kommt. „Um die Grundversorgung zu gewährleisten, können wir uns durchaus vorstellen, weitere Publikationen weiterzugeben.“