Essen.

Verspätete Busse und Bahnen, 120 Unfälle (meist mit Blechschäden), so lautet die Bilanz des späten Wintereinbruchs in der Nacht auf Montag. Chaotische Zustände wie vor zwei Jahren, als Busse und Bahnen standen, blieben aus. „Wir waren Sonntagnacht ab 22 Uhr im Einsatz“, sagt Rolf Friesewinkel, Leiter Abfallwirtschaft und Straßenreinigung bei den Entsorgungsbetrieben (EBE).

150 Tonnen Salz brachte der Winterdienst in der Nacht auf die Straße. „Dass in den Morgenstunden, zur Zeit des Berufsverkehrs, noch einmal mehr Schnee als zunächst angekündigt fällt, konnten wir nicht ahnen“, sagt Friesewinkel. So standen die Streu- und Räumfahrzeuge der EBE wie viele andere Bürger auch im morgendlichen Stau. Hinzu kommt: „Montags kommen viele Berufspendler in die Stadt, da ist der Berufsverkehr ohnehin dichter als an anderen Tagen.“

EBE hat dazugelernt

Doch die EBE hat, so scheint es, nach dem desaströsen Winter vor zwei Jahren dazugelernt, ist besser auf den Wintereinbruch vorbereitet. Deutlich spürbar an der Stadtgrenze Mülheim. Während auf Mülheimer Seite am leichten Anstieg Richtung Haarzopf Lkw auf rutschiger Straße liegen blieben, war diese auf Essener Seite geräumt und gestreut, was das Durchkommen merklich erleichterte. Auch die Hauptmarginalen im Innenstadtbereich waren weitgehend geräumt von Schnee und Eis. „Bis 5.30 Uhr“, so teilen die Entsorgungsbetriebe mit, „fuhr der Winterdienst der EBE alle 28 Streupläne komplett ab.“

Dennoch hakte es an einigen Stellen. Aus den nördlichen Stadtbezirken, so monierten Bürger, habe der Weg bis in die Innenstadt bis zu zwei Stunden gedauert. Auch die Ruhrallee war temporär blockiert.

Vorrat an Streusalz ist größer geworden

Auch monierten viele Autofahrer, Fußgänger querten Straßen zu sorglos und ohne zu bedenken, dass Autos und Lkw auf glatten Straßen einen deutlich längeren Bremsweg hätten.

Für die kommenden Schneefälle, die für Mittwoch angesagt sind, sieht sich die EBE gut gerüstet. „Wir sind in Alarmbereitschaft und können mit dem Winterdienst in drei Schichten arbeiten“, so Friesewinkel. Bei regelmäßigen Kontrollfahrten überprüften die Fahrer der EBE die Verhältnisse auf den Verkehrswegen, alarmierten bei Bedarf die Rufbereitschaft, um gefährliche Straßen und Gehwege zu räumen. Auch stehe nicht zu fürchten, dass wie vor zwei Jahren das Streusalz ausgehen könne, der Vorrat sei vergrößert worden.

Doch während die EBE ihre Hausaufgaben gemacht hat – viele Hausbesitzer griffen nicht zeitig zum Schneeschieber, so dass Berufstätige und Kinder, die sich zu Fuß auf den Weg gemacht hatten, teils gefährlichen Rutschpartien ausgesetzt waren.