Essen. . Der „Letzte Bulle“ kommt wieder. Der Essener Henning Baum gibt ihm nicht nur das Gesicht. Zum Fantreffen in der Lichtburg kamen am Sonntag Tausende, um ihren Star zu sehen. Der war völlig überwältigt von der Freundlichkeit, die ihm entgegengebracht wurde.

Was für ein Heimspiel für einen Essener: Tausende warten am Sonntag stundenlang vor der Lichtburg in der Kälte auf ihn, bereiten ihm mit Gekreisch und Blitzlichtgewitter einen unüberhörbaren Empfang. Auf dem Roten Teppich gibt Henning Baum zwar noch den Coolen, doch dann strahlt er: „Ich bin überwältigt von der Freundlichkeit, völlig baff.“ Und doch ja, ein bisschen komme er sich vor wie ein Popstar.

Eine Ensemble-Leistung

Vor 30 Jahren da hat er selbst hier in der Lichtburg Filme geschaut. Das ist sein Kino, und deshalb hat er sich gewünscht, dass die ersten beiden Folgen der neuen, der vierten Staffel vom „Letzten Bullen“ auch hier gezeigt werden. Sat.1 hat ein Fantreffen daraus gemacht. Die Lichtburg ist längst rappelvoll, da hoffen draußen immer noch zig Zuschauer auf Einlass. „Dreimal so viel Karten“ sagt Sprecherin Petra Hinteneder hätten nicht gereicht.

Was ist es bloß, dass die Serie zur derzeit erfolgreichsten des Senders macht? Henning Baum gibt sich bescheiden: Nein, an ihm allein liege es sicher nicht. Die Ensemble- Leistung sei es, was den „Letzten Bullen“ ausmache. Das Zusammenspiel. „Das hier ist unser Applaus“, betont der 40-Jährige, während alle Kameras auf ihn gerichtet sind.

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Es ist aber auch ein Bild von einem Mann. Dieser blonde Hüne, durchtrainiert, lässig, charmant. Die Fernsehmacher wissen genau, was sie an ihm haben: Halbnackt mit einem Messer zwischen den Zähnen lassen sie ihn zum Staffelstart aus dem Wasser steigen, und beim Duschen bedeckt nur ein Blättchen seine Blöße: Mick Brisgau, der Polizist, der 20 Jahre im Koma lag, hat nämlich den Dienst quittiert, lebt im Wald und will von seiner Truppe nichts mehr wissen.

Frauen stehen auf ihn

„Ja, das Aussehen hat Mick von mir“ witzelt Baum. „Aber sonst nicht viel.“ Stimmt nicht, sagt Serien-Kollege Helmfried von Lüttichau, der in der Serie seinen Ex-Chef spielt. „Er stapelt tief.“ Baums Persönlichkeit habe die Rolle Mick Brisgau sehr geprägt. „Er ist ein toller Typ, als Mensch und als Figur.“ Was ihn immer wieder verblüffe: „Frauen aller Schichten und Altersklassen stehen auf Henning, das ist schon verrückt.“

Und so schreit denn auch die erste: „Henning, ich will ein Kind von Dir“, als er auf die Bühne kommt. „Ich auch!“ – „Und ich auch!“, kommt es wie ein Echo. Riesengelächter. Der Saal tobt. Baum grinst. Seine Frau und drei Kinder sind nicht dabei. Aber selbst wenn: Ernst nimmt den ganzen Rummel hier offenbar eh keiner – am wenigsten er selbst: „Ich werde etwas öfter angesprochen als früher, aber der Müll bringt sich immer noch nicht von alleine raus“, so lapidar beschreibt er die Folgen seiner gestiegenen Popularität.

Neu im Rennen

Sofort ist er wieder ganz in seiner Rolle: „Handy aus, stille sein, Film ab“, sagt Baum zur Begrüßung. Dann will er mit den Kollegen rasch ab in die Loge und das genießen, was für einen TV-Schauspieler normalerweise Mangelware ist: die Reaktionen der Zuschauer, ihr Lachen, den Applaus. „Ich bin aufregt wie vor einer Premiere“, gibt er zu. „Der letzten Bulle“ gehe ja nach langer Pause jetzt neu ins Rennen. „Ob verstanden wird, ob’s gefällt?

Nach den Reaktionen der Zuschauer in der Lichtburg dürfte er daran nun keine Zweifel mehr haben. „Einfach cool“, schwärmt Sabine Obernolte, die extra aus Bünde zum Fantreffen angereist war. Die Musik aus den 70ern mache einfach Laune, das ganze Team sei toll, alle zusammen. „Aber ehrlich: Henning Baum ist einfach der Geilste.“