Essen. Die Ausstellung “Mythos Krupp“ hat dem Ruhr Museum zu einem Besucheransturm verholfen: Mehr als 70.000 Menschen wollten die Sonderausstellung sehen. Die Besucherzahlen der Dauerausstellung waren zuletzt leicht rückläufig, der Erfolg der Sonderausstellungen lässt das Museum dennoch gut dastehen.

Der „Mythos Krupp“ hat sich als Publikumsmagnet erwiesen: Mit über 70.000 Besuchern ist am Wochenende die Sonderausstellung im Ruhr Museum zu Ende gegangen. Museumschef Heinrich Theodor Grütter zieht eine ausgesprochen zufriedene Bilanz des Ausstellungsjahres 2012: Mit insgesamt 200.000 Gästen blieb die Besucherzahl im Vergleich zum Vorjahr konstant. Die leicht rückläufige Tendenz in der Dauerausstellung konnte dabei durch die Sonderausstellungen ausgeglichen werden.

Im Sommer 2013 wird bereits der millionste Besucher im Ruhr Museum erwartet. Damit hat man drei Jahre nach der Eröffnung der Dauerausstellung schon doppelt so viele Besucher in der umgebauten Kohlenwäsche begrüßt wie anfangs kalkuliert. Im Vergleich zum alten Standort an der Goethestraße haben sich die Zahlen sogar vervierfacht.

Am 15. April beginnt "Kohle. Global"

Dass der Umzug aufs Weltkulturerbe Zollverein ein Glücksfall war, mag heute wohl kaum jemand mehr bestreiten. Und natürlich will man dem Anspruch, Kopf und Herz, Schaufenster und Gedächtnis der Ruhrgebietsgeschichte zu sein, auch in Zukunft gerecht werden.

Mit einer Ausstellung wie „Kohle. Global“ beispielsweise, die am 15. April den Auftakt eines mehrjährigen Projektes bildet, mit dem die Industriemuseen der Region den Ausstieg aus der Kohle bis 2018 kulturell begleiten. RAG-Stiftungschef Werner Müller dürfte nur einer von vielen namhaften Gästen sein, wenn die Großschau am 14. April eröffnet wird. Diese spannt den Bogen der Kohlegewinnung und - verwertung über den gesamten Rohstoffplaneten Erde, erzählt von Kohlelagerstätten weltweit und dem Leben und Arbeiten mit der Kohle.

Mit Karten, Filmen, Interviews und einer interaktiven Erdkugel soll das Thema in vielen Facetten behandelt werden: von der Entstehung des fossilen Brennstoffs vor Jahrmillionen über den industriellen Aufschwung im 19. Jahrhundert bis zur Energiewende.

Kommende Großereignisse

Neben dem Ruhr Museum beteiligen sich auch das Bochumer Bergbaumuseum und die Zeche Zollern. 2018, wenn der Steinkohlebergbau in Deutschland dann endgültig Geschichte sein soll, ist noch eine Abschluss-Veranstaltung auf der Kokerei Zollverein geplant, wo 2014 schon das nächste Großereignis ansteht.

Mit „1914“ begeben sich das Ruhr Museum und das LVR-Industriemuseum auf eine epochale Zeitreise. Neben dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs soll es im Themenjahr 2014 auch um die dramatischen gesellschaftlichen, aber auch die kulturellen Umwälzungen gehen.