Essen. . Weitere Mehrkosten auf der nach PCB-Funden stillgelegten „Hesse“-Baustelle. Sportdezernent sieht Zeitplan dort aber nicht kippen.

Wenn es denn Ziel war, den Brandschutz im „Haus des Sports“ gezielt zu ignorieren, um Geld zu sparen, dann ist dieser Plan zumindest in großen Teilen ins Wasser gefallen. Nicht weniger als 200.000 Euro muss die Stadt jetzt in den maroden Bau investieren, der in zweieinhalb Jahren eigentlich verzichtbar sein soll. Diese Zahl nannte jetzt der für Sport zuständige städtische Dezernent Andreas Bomheuer im Gespräch mit der NRZ.

Geld, das im jüngst zwar aufgestockten, aber dennoch auf Kante genähten Sport-Etat bitter fehlen wird. Welche Sanierungspläne die Sport- und Bäderbetriebe dafür aufschieben müssen, ist noch unklar, zumal noch eine andere Baustelle ins Geld gehen könnte.

Denn nachdem im Baustellen-Müll des Freibads Dellwig („Hesse“) der organische Giftstoff PCB gefunden wurde, sah sich die Stadt gezwungen, die Arbeiten dort einzustellen. Die Mitarbeiter der Beschäftigungsgesellschaft Essener Arbeit, die das Material in der sandgestrahlten Farbe des Schwimmerbeckens fanden, wurden bereits vorsorglich untersucht, der Abfall in Containern so gesichert, dass kein Stoff ausschwemmen kann. Badegäste, so Bomheuer, müssten sich keine Sorgen machen: „Solche Funde sind auf Baustellen durchaus üblich, ein Umweltskandal ist das nicht.“

Aber allemal ärgerlich, denn nun muss am Freitag erst ein Gutachter vorbeischauen und sagen, wann und wie die Arbeit wieder aufgenommen werden kann – und wo und zu welchem Preis das PCB-belastete Material entsorgt werden muss. „Der Zeitplan fürs Freibad Hesse wackelt nicht“, weiß Bomheuer immerhin zu beruhigen, „der war großzügig getaktet“. Welche zusätzlichen Kosten auf die Stadt zukommen, ist unklar: „Es wäre unseriös, jetzt eine Zahl zu nennen.“ Bomheuer will „schauen, ob wir das an anderer Stelle rausholen können“, ein kleiner Puffer war in der Kalkulation ja enthalten.