Auf dem sonntäglichen Antik- und Trödelmarkt im Mülheimer Rhein Ruhr Zentrum war der Polizei gestern nach besonders schnellem Handeln zumute: Nach einer Bombendrohung am Mittag wurde der gesamte Komplex an der Essener Stadtgrenze mit einem Großaufgebot an Kräften auch aus Nachbarstädten evakuiert. Rund 10.000 Besucher mussten ihren Bummel abbrechen, die Händler ihre Stände stehen lassen. Die Polizei sperrte die Auf- und Abfahrten der A 40. Massive Verkehrsbehinderungen waren die Folge. Auf der A 40 stauten sich die Autos am Nachmittag auf bis zu drei Kilometern.
Zunächst „technischer Defekt“
Am Abend dann die Entwarnung: Bei der Durchsuchung des Einkaufszentrums, bei der auch Sprengstoff-Spürhunde eingesetzt waren, konnte nichts Verdächtiges gefunden werden. Ausgelöst hatte den Großeinsatz ein anonymer Anrufer beim Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln. Angeblich sollten zwei Koffer mit Sprengstoff in die Luft gehen. Um eine Massenpanik zu vermeiden, war die offizielle Version zunächst eine andere: Die Besucher wurden mittels Durchsagen gebeten, das Gebäude wegen eines „technischen Defekts“ zu verlassen. Die Rechnung ging auf, die Räumung verlief ohne Zwischenfälle.