Essen.. Drei Förderschulen in Essen sollen in naher Zukunft abgewickelt werden. Zwischen Verwaltung und Politik wird es in dieser Woche ein neues Treffen geben. Die im November vorgestellten Pläne hatten erhebliche Kritik erfahren.

Es kommt Bewegung in die Diskussion um jene drei Förderschulen, die die Stadt abwickeln will. Am Donnerstag trifft sich Schuldezernent Peter Renzel (CDU) mit Vertretern von Verwaltung, Schulpolitik und der Bezirksregierung, um die Schließungs- und Zusammenlegungspläne, die im November vorgestellt wurden, erneut zu besprechen.

Wie berichtet, soll vom kommenden Schuljahr an die Bernetalschule (Nordviertel) jahrgangsweise auslaufen. Die Ruhrtalschule (Fischlaken) und die Fröbel-Schule in Kray sollen ihre Eigenständigkeiten verlieren: Die Ruhrtalschule soll Zweigstelle der Theodor-Fliedner-Schule in Frohnhausen werden, die Fröbel-Schule Zweigstelle der Schule am Hellweg in Freisenbruch. Alle betroffenen Schulen sind Förderschulen mit den Schwerpunkten „Emotionale und Soziale Entwicklung“.

Die Zahl der Förderschüler sinkt – einerseits, weil die gesamte Zahl der Kinder sinkt. Andererseits, weil Schüler mit besonderem Förderbedarf immer öfter an regulären Schulen unterrichtet werden. Die Zahl der „integrativen Lerngruppen“ an regulären Schulen, die Schüler mit Behinderungen aufnehmen, steigt.

Voreiliges Schließen?

Die im November vorgestellten Pläne hatten erhebliche Kritik erfahren. Während betroffene Schulleiter beanstandeten, man könne keine Schulen schließen, ohne ein stadtweites Konzept zur Inklusion in der Hand zu haben, forderten SPD und Linke ein Aussetzen der Pläne. Einfach drei Schulen abzuwickeln, hieß es, sei keine Lösung – man zerschlage funktionierende Kollegien, vernichte erprobte Konzepte und mute den Lehrern zu viel Pendelei zu.

Auch aus den Reihen der CDU-Fraktion gibt es hinter vorgehaltener Hand scharfe Kritik an den Plänen. Nicht wenige halten es für unwahrscheinlich, dass sie bedeutend überarbeitet werden, ehe sie Mitte Januar erneut dem Schulausschuss und Ende Januar dem Rat vorgelegt werden.

Ob das jedoch die drei betroffenen Förderschulen rettet, ist mehr als fraglich. So gut wie jeder Beteiligte wünscht sich, dass bei einer Entwicklungsplanung für Förderschulen „das gesamte Stadtgebiet in den Blick genommen wird“ – also erst ein flächendeckendes Inklusions-Konzept verabschiedet wird, ehe man sich von Standorten verabschiedet. Unklar bleibt indes, ob die Ankündigung der NRW-Regierung, dass sich das Verfahren zur neuen Schulgesetzgebung um ein Jahr verzögere, konkrete Auswirkungen in Essen hat: „Der Handlungsdruck bleibt bestehen“, betont Schuldezernent Renzel.