Zuletzt waren die Folkwang-Museumschefs gekommen, um rasch wieder zu gehen. Hubertus Gassner wechselte nach zwei Jahren zur Kunsthalle Hamburg, Hartwig Fischer blieb sechs Jahre, bis der Ruf aus Dresden kam. Mit der Wahl von Tobia Bezzola wünscht sich das Kuratorium vor allem eines: Kontinuität für ein Museum, das mit seinem ebenso imposanten wie unaufdringlichen Neubau des Stararchitekten David Chipperfield und mehr noch mit seiner formidablen Sammlung Klassischer Moderne wieder an die Spitze der Kunstszene aufschließen will. Über seine Pläne hat Bezzola bislang noch nicht viel verraten, nur dass er Folkwang in bester Osthaus-Tradition noch stärker zu einem Ort der Gegenwartskunst machen möchte. So gibt die zeitgenössische Malerei im Juni schon mal ein einmonatiges Gastspiel.
Wenn der Schweizer Kunsthistoriker, der in den vergangenen Jahren am Kunsthaus Zürich zahllose Ausstellungen von Beuys bis Beckmann kuratiert hat, in diesen Tagen sein neues Büro bezieht, wird er auf einen weiteren „Neuen“ treffen. Florian Ebner hat sein Amt als Leiter der Fotografischen Sammlung bereits im November übernommen. Er kennt das Haus schon seit Praktikanten-Zeiten und wurde von Ute Eskildsen, die die erlesene Adresse internationaler Fotografie prägte, selber vorgeschlagen. Zuletzt hat er das Museum für Photographie in Braunschweig geleitet. Mit Bezzola verbindet ihn die Liebe zur Lichtbildnerei. Beide sind seit frühester Jugend mit dem Dunkelkammer-Dasein vertraut.