Essen. Die Feuerwehr in Essen hatte in der Silvesternacht mit viel mehr Bränden zu kämpfen als in der Neujahrsnacht vor einem Jahr. Und: Diesmal wurden die Löschtrupps sogar am Brandort befeuert. Feuerwehr-Sprecher Matthias Kalthöner spricht von einer „erschreckenden Respektlosigkeit der Feiernden“.
Das war kein guter Jahresanfang für die Feuerwehr. Sie musste zu 57 Bränden ausrücken, mehr als doppelt soviel wie Neujahr 2012. Und das unter erschwerten Bedingungen: Dass Einsatzfahrzeuge bei der Anfahrt mit Raketen und Böllern beschossen werden, daran haben sich Polizei und Feuerwehr gewöhnen müssen. Diesmal aber wurden die Löschtrupps sogar am Brandort befeuert. Feuerwehr-Sprecher Matthias Kalthöner spricht von einer „erschreckenden Respektlosigkeit der Feiernden gegenüber der Feuerwehr und dem Rettungsdienst“.
Zusätzliche Rettungswagen und Einsatzkräfte
Für den im Wortsinn heißen Einsatztag hatte sich die Feuerwehr vorbereitet. Sechs zusätzliche Rettungswagen und Einsatzkräfte der Feuerwehr standen bereit. Und sie bekamen gut zu tun: Zwischen 1 und vier Uhr waren alle Löschfahrzeuge im Dauereinsatz.
Und sie hatten nicht nur die üblichen Abfalleimer und Container zu löschen, die durch Feuerwerkskörper fahrlässig oder vorsätzlich in Brand gesteckt wurden. Um 0.50 Uhr löschte die Feuerwehr einen Kellerbrand an der Helenenstraße, danach mehrere Brände auf Balkonen; kurz nach ein Uhr löschte sie einen Zimmerbrand im Südviertel über einer Gaststätte, die für die Löscharbeiten geräumt wurde. An der Busenstraße im Westviertel brannte ein Schlafzimmer aus, die Wohnung ist unbewohnbar.
204 Rettungseinsätze in der Neujahrsnacht
Nach einem Dachstuhlbrand in Dellwig stellte ein Brand in einer Tiefgarage in Freisenbruch die Retter vor größere Probleme. Fast eine Stunde dauerte es wegen der großen Hitzeentwicklung, bis drei brennende Autos gelöscht wurden, Weitere 40 Fahrzeuge wurden beschädigt.
Der Rettungsdienst fuhr in der Neujahrsnacht 204 Einsätze, 26 mehr als im Vorjahr. Die häufigsten Verletzungen resultierten aus übermäßigem Alkoholkonsum, Stürzen, Schlägereien und Unfällen mit Feuerwerkskörpern.
Die Polizei meldete in der Neujahrsnacht mehr als 300 Einsätze in Essen und Mülheim. Im Vergleich zum Vorjahr meldet Polizeisprecher Lars Lindemann „mehr Sachbeschädigungen, mehr Ruhestörungen, aber deutlich weniger Körperverletzungen.“ Damit hatte die Bundespolizei aber häufiger zu tun. Bereits am Silvester-Mittag hatte eine 33-Jährige im Hauptbahnhof nach einem Streit einen 32-Jährigen niedergeschlagen. In der Neujahrsnacht gab es drei Verletzte bei einer Schlägerei. Am Westbahnhof schlug am Morgen eine 19-Jähriger ohne festen Wohnsitz zwei Mitarbeiter des Bahn-Sicherheitsdienstes.