Frintrop. .
Die Vertretung der Geschäftsleute im Stadtteil, die Werbegemeinschaft Frintrop, steht voll hinter dem geplanten Ausbau der Straßenbahnroute 105 bis zum Oberhausener Centro: So sehr, dass sie dies in einem Brief an die politischen Parteien in Oberhausen noch einmal unterstrich.
„Wir sind doch ein attraktiver Stadtteil mit einem vielseitigen Angebot: Uns kann das nur nutzen“, unterstreicht Christian Plassmann, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Frintrop, und freut sich auf den erhöhten Taktbringer 105. Die Tram soll schon 2018 u.a. den Essener Hauptbahnhof, das Einkaufszentrum Limbecker Platz/Berliner Platz und das Centro auf einer Route verbinden, kompliziertes Umsteigen ist dann nicht mehr nötig.
So jedenfalls will es die politische Mehrheit aus SPD, Grünen und FDP in Oberhausen. Von der derzeitigen Endhaltestelle „Unterstraße“ in Frintrop soll ein Bogen über das ehemalige Stahlwerksgelände bis zur Haltestelle „Neue Mitte“ (Centro) geschlagen werden. 77 Millionen Euro sollen die zusätzlichen 3,3 Kilometer kosten, den Löwenanteil (64,3 Millionen Euro) davon soll der Bund bezahlen. Täglich 3000 Menschen soll die Linie befördern.
„Und das ist doch eine einmalige Chance. Je stärker eine Straße befahren ist, desto attraktiver ist sie doch“, unterstreicht Christian Plassmann. Nicht nur für Essener aus anderen Stadtteilen werde Frintrop nun bekannter. Auch Oberhausener auf dem Weg zum Limbecker Platz könnten so einen Zwischenstopp einlegen. Dabei liege es doch an jedem Geschäftsmann selbst, die Menschen zum Aussteigen zu bewegen. „Man muss einfach auch Anreize schaffen. Das können spezielle Angebote sein, das ist aber auch durch die Struktur der Geschäfte vor Ort gegeben“, ist Plassmann überzeugt. Damit meint er die Tatsache, dass in Frintrop noch weitgehend der Inhaber selbst hinter der Ladentheke steht. „Bei den großen Ketten ist man oft nur eine Nummer, die Flexibilität fehlt häufig“, führt er aus.
Vor Ort sei die Stimmung bei den Geschäftsleuten „in der Mehrheit sehr positiv“, wenn es um die 105 gehe. „Als das Centro kam, haben alle gedacht, dass in Frintrop die Welt untergeht. Doch das ist gar nicht passiert“, schildert Plassmann auch eine Mentalitätsveränderung, die im Stadtteil gegriffen habe. Schon beim Ausbau des Centro 2006 war die Meinung vor Ort nur noch gespalten und nicht mehr durchweg negativ.
„Natürlich gibt es auch immer Geschäftsleute, die das Ganze als Bedrohung empfinden“, sagt Plassmann, aber: „Es ist eben auch für jeden Kaufmann eine Chance. Und bis 2018 hat man noch genug Zeit, sich darauf einzustellen.“