Essen. . Mitarbeiter des Essener Tierheims stellen rund um den Jahreswechsel einige ihrer Bewohner vor. Die Pfleger hoffen 2013 auf eine Vermittlungschance, denn manche Katze wartet schon lange, mancher Hund ist alt und leidet sehr. Neue Besitzer gesucht.
Weihnachten ist vorbei, da folgen die Wünsche fürs neue Jahr – auch im Tierheim. Um es vorweg zu nehmen: Natürlich liegen den Pflegern alle Tiere am Herzen, aber es gibt einige, deren Vermittlungschancen einfach schlechter sind, weil sie alt sind. Und es gibt die Tiere, die schon lange auf ein neues Zuhause warten. Ihre Pfleger stellen einige vor, die 2013 endlich ausziehen sollten.
Die Kater Toni (8) und Tigger (6) leben seit fast einem Jahr im Tierheim, was für Katzen eine recht lange Zeit ist, erklärt Pflegerin Rabea Jügel. Bei den Brüdern wird es wohl daran liegen, dass sie eher zurückhaltend sind und zudem Freigang brauchen, was in einer Großstadt nicht in jeder Wohnlage möglich ist, sagt sie. Reine Wohnungskatzen hingegen seien meistens schnell vermittelt. Toni und Tigger sollen zusammenbleiben, weil sie sehr aneinander hängen, sagt Rabea Jügel. Die Silber-Tiger waren schon mal im Tierheim, damals kamen sie aus schlechter Haltung mit zwölf Katzen. Jetzt war der Umzug Schuld, dass sie auch ihr zweites Zuhause verloren. „Sie brauchen nun etwas Zeit, bis sie Menschen vertrauen, dann lassen sie sich streicheln.“
Ob Miles wird sich je anfassen lassen, das kann die Pflegerin nicht einschätzen. Der schwarz-weiße Kater (10) ist wohl einer von denen, „die sehr lange im Tierheim bleiben werden.“ Miles ist scheu, braucht Freigang und mag eher Männer. Daher hat das Frauchen ihn abgegeben, als das Herrchen starb, erklärt die Pflegerin. Fundkater Felix (2 bis 4 Jahre alt) ist unkomplizierter, ansonsten Miles zum Verwechseln ähnlich. Auch Felix braucht Freigang, sagt Rabea Jügel und legt Katzenfreunden noch die getigerte Pini ans Herz: „Eine echte Katze, die verschmust ist, aber bestimmt, wann es reicht.“ Pini wurde vor knapp einem Jahr in Kupferdreh gefunden: „Vermisst hat sie bis heute niemand.“
Ein Jahr wartet auch die Bartagame Tatü, während Artgenosse Tata („Die Feuerwehr hatte die Reptilien ins Tierheim gebracht“) bereits ausgezogen ist. Tatü braucht ein großes Terrarium mit Höhlen, Sand, Ästen und Steinen, UV-Licht, erläutert die Pflegerin: „Mädchen wären als Mitbewohner möglich.“
Weibliche Artgenossen mag auch Berry (10), Rüden dagegen nicht. „Ansonsten ist der Leonberger-Schäferhund-Mix anhänglich und ein lieber Teddy“, beschreibt Pflegerin Annette Kox. Als sein Herrchen ins Pflegeheim musste, kam Berry erst in eine Hundepension und schließlich ins Tierheim.
Henry hingegen wurde gefunden. „Er ist sogar registriert“, sagt Annette Kox. Allerdings in England, seine Besitzer blieben bislang unauffindbar. Henry ist 14 Jahre alt und geht noch freudig eine halbe Stunde lang spazieren. „Er ist absolut lieb, verschmust und auch verträglich“, schwärmt die Pflegerin, die sich für ihn möglichst bald ein ruhiges und ebenerdiges Zuhause wünscht, denn Henry leidet sehr im Tierheim. „Junge Hunde lassen sich beim Spielen eher mal von uns ablenken“, beschreibt Annette Kox. Die alten Hunde, die grauen Schnauzen, liegen ihnen aber auch deshalb am Herzen, „weil es das Schlimmste wäre, wenn sie ihre letzte Zeit im Tierheim verbringen müssten.“
Minni und Maxi sind zwölf Jahre alt und genauso lange leben die weiblichen Schildsittiche bereits zusammen: „Das soll auch so bleiben“, wünscht sich Pflegerin Annette Kox für das Pärchen. Das ist abgegeben worden, weil ihr Besitzer keine Zeit mehr hatte, sich um sie zu kümmern. Im neuen Zuhause sollten sie mindestens eine riesige Voliere haben oder noch besser: „Ein Vogelzimmer“, sagt Annette Kox. Denn die Tiere brauchen viel Freiflug, „den wir ihnen im Tierheim leider nicht bieten können.“ Deswegen hofft sie sehr, dass Minni und Maxi bald ausziehen können. Da die Sittiche Schwarmtiere sind, können sie auch mit weiteren Artgenossen vergesellschaftet werden. Allerdings müsse da im Einzelfall geschaut werden, ob sie sich dann vertragen.
Krach machen sie übrigens meistens nur, kurz bevor es Futter gibt, erklärt die Pflegerin. Sind sie satt, werden sie ruhiger. Und auch wenn sie zwölf Jahre alt sind: „Schildsittiche können 20 Jahre alt werden.“
Öffnungszeiten für Besucher: Di, Mi, Fr: 13-17 Uhr; Do: 13-19 Uhr; Sa: 11-14 Uhr, Grillostraße 24
Montags, sonntags und feiertags ist das Tierheim geschlossen
Schutzgebühr: z.B. Hund Mischling kastriert u. gechipt 200 /250 Euro; Hauskatze kastriert und gechipt 85 Euro; Hauskatzenpärchen kastriert und gechipt 150 Euro; Nymphensittich 20 Euro; Meerschweinchen männlich, kastriert 35 Euro; Bartagame Weibchen 50 Euro, Männchen 25 Euro
Telefonischer Kontakt: dienstags - freitags: 13-16 Uhr; samstags : 11-14 Uhr: 32 62 62