Essen kehrt sauber - und das im doppelten Sinne. Die erste, erdgasbetriebene Kehrmaschine - ein Gemeinschaftsprojekt der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) und der Stadtwerke Essen - dreht ab sofort ihre Runden in den Straßen und Fußgängerzonen. Das tut sie leiser als ihre Vorgänger und umweltschonender, denn dank des Erdgasantriebs stößt sie rund 20 Prozent weniger Kohlendioxid als die althergebrachten Verbrennungsmotoren aus.

Weniger Abgasbelastung

„So werden auch Fußgänger zukünftig beim Einkaufen nicht mehr mit Abgasen belästigt“, nennt Bernhard Görgens, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke, einen Vorteil des rund 125 000 Euro teuren Fahrzeugs, das in den Niederlanden hergestellt wurde.

Außerdem spare man beim Betanken gegenüber dem Dieselkraftstoff fast die Hälfte der Kosten ein: „Der Preisvorteil gegenüber Diesel liegt bei 45 Prozent“, meint Dirk Pomplun, Sprecher der Stadtwerke. Rund 100 000 Euro koste eine herkömmliche, mit Dieselkraftstoff betriebene Kehrmaschine. „Die Mehrkosten von ungefähr 25 000 Euro rentieren sich aber schnell“, betonte Kunze. Außerdem seien Wartung und Verschleiß geringer.

Mit einem großen Fassungsvermögen von drei Kubikmetern hat die Kehrmaschine eine gute Zwischengröße, wenn es um die Müll- und Laubentsorgung geht. Denn bislang bestand der Fuhrpark der EBE aus 25 kleinen und 16 großen Kehrmaschinen.

Flotte wird nach und nach ersetzt

Laut Kunze begebe man sich mit der neuen Maschine zwar auf Neuland und müsse zunächst abwarten, wie man damit zurechtkommt. Läuft der Test gut, werde man nach und nach die alten Kehrmaschinen sicherlich durch neue Erdgas-Fahrzeuge ersetzen, kündigte der EBE-Chef an.

Bei allen ökologischen und ökonomischen Vorteilen, die das neue Arbeitsgerät der Essener Entsorgungsbetriebe mit sich bringt, macht das Gefährt auch optisch etwas her: Auf den Seiten ist die Essener Skyline abgelichtet; unter anderem mit den städtischen Wahrzeichen wie dem RWE-Tower, der Zeche Zollverein und dem Hotel Handelshof. Die Botschaft, die dahinter steckt und in großen Lettern zu lesen ist: „In ganz Essen für Sie unterwegs – mit Erdgas.“

In Essen sind derzeit nach Angaben der Stadtwerke 1000 Fahrzeuge mit Erdgasantrieb angemeldet - unter ihnen jetzt also auch eine Kehrmaschine.