Rellinghausen. .
Ein Bus-Coach ist, wörtlich übersetzt, ein Bus-Trainer. Wer braucht einen Bus-Trainer? Bus fahren kann doch schließlich jeder. Stimmt grundsätzlich, aber manche vergessen doch gelegentlich, wie man es richtig macht, viele davon sind zwischen zehn und 14 Jahre alt. Und die brauchen Bus-Trainer. Aus der Schülerschaft der Rellinghauser Albert-Einstein-Realschule (AES) wurde jetzt in Zusammenarbeit mit der Essener Verkehrs AG bereits der zweite Jahrgang von Bus-Coaches ausgebildet.
Die dreitägige Ausbildung vermittelte einiges über die rechtlichen Grundlagen, menschliches Verhalten und die Grundregeln des Zusammenlebens. Mit viel Spaß wurden auch schwierige Situationen in Rollenspielen trainiert. Die Trainer sollen Ansprechpartner sein und in Bus und Bahn helfen, zum Beispiel, wenn jemand sein Schokoticket verloren hat oder es Drängeleien gibt.
„Wir waren ja auch mal in der fünften Klasse, und es hilft sehr, wenn sich die Größeren besser benehmen oder mal eingreifen“, sagte ein frischgebackener Trainer bei der Zertifikatsübergabe. Auch der Evag-Ausbilder Rolf Hensel erinnerte sich: „Als ich klein war, da gab es so etwas nicht.“ Vielleicht war es damals auch nicht erforderlich. Heute jedenfalls scheint der Bedarf da zu sein, denn beim Busfahren klappt der Umgang miteinander nicht immer reibungslos, haben viele der Schüler bereits erfahren. Da kann der Bus-Coach helfen.
Rolf Hensel sieht in den jungen Leuten auch eine „Schnittstelle zum Verkehrsunternehmen“. Sie hätten eine „hohe Verantwortung“, könnten sich immer ausweisen. Sie sollen deeskalierend wirken und können mit speziellen Meldezetteln Vorgänge an die Schulleitung und die Evag weitergeben. Die Trainer sollen grundsätzlich im Doppelpack auftreten, denn vier Augen sehen ja bekanntlich mehr als zwei.