Kray. .
Manchmal, das weiß so ziemlich jeder, der mal ganz dringend eins gebraucht hat, lassen Taxis ganz schön lange auf sich warten. In Kray wartet man schon seit über zwei Jahren auf einen neuen, zentralen Taxistand. Nun soll an gleich zwei Standorten Abhilfe geschaffen werden. Die Politiker im Stadtteil sind dennoch unzufrieden: Sie fühlen sich von der Verwaltung nicht mitgenommen.
Als es noch die Post am Eingang der Krayer Platte gab, da war die Welt im Stadtteil noch in Ordnung. Doch mit dem Verschwinden der gelb-schwarzen-Filiale wurde der Taxistand, der bisher nicht nur von Postkunden gern genutzt wurde, zum Problem. Denn seit das alte Postgebäude zum Wohnhaus wurde, hagelte es Anwohnerproteste: Zu laut seien die Taxifahrer und deren ständig laufenden Motoren. Auch über Verunreinigungen gab es Beschwerden. Schließlich wurde geklagt – und zwar erfolgreich: Im August 2010 verschwand der Taxistand.
„Seitdem hampeln wir herum“, fasst Bezirksbürgermeister Arnold Kraemer das zusammen, was daraufhin passiert ist. So hatte sich die Bezirkvertretung für Kray und Steele schnell für den Krayer Markt als neuen Standort ausgesprochen. Auch bei einem Ortstermin, zu dem die SPD-Fraktion den Initiativkreis der Geschäftsleute „Aktion Kray“, Verwaltung und Vertreter des Taxiverbandes Steele im Januar dieses Jahres einluden, hätten sich alle Teilnehmer dafür ausgesprochen.
Umso verwunderter sind die Stadtteil-Politiker nun über eine neue Vorlage der Verwaltung: Durch diese haben sie erfahren, dass die Stadt einen erneuten Ortstermin mit Vertretern der Essener Taxiverbände durchgeführt hat – jedoch ohne Krayer Geschäftswelt und Stadtteilpolitiker. „Ich habe ja fast Verständnis dafür, dass man uns nicht dabei haben wollte“, scherzt der SPD-Fraktionsvorsitzende Norbert Fischeder, „aber dass man die Kaufleute nicht mit an Bord geholt hat, wundert mich dann doch“.
Dort haben sich die Anwesenden nun einhellig gegen den Krayer Markt ausgesprochen: Außerhalb der Marktzeiten gebe es da kaum Fußgängerverkehr, was diesen Standort fürs Taxigewerbe nicht lukrativ erscheinen lasse. Außerdem sei die Versorgung dieses Bereichs bereits durch den Stand am Bahnhof Kray-Nord sicher gestellt.
Stattdessen sollen nun zwei neue Taxistände nach Kray kommen: einmal in Höhe der Barbarakirche, an der Einmündung von der Krayer Straße zum Kamblickweg und ein weiterer vor der Shell-Tankstelle südlich der A 40 auf der Höhe Ridderweg.