Damit es auch hinter Gittern Geschenke gibt, sammelt Strafverteidiger Volker Schröder jetzt schon im fünfzehnten Jahr vor Weihnachten Sach- und Geldspenden, um für die Menschen Päckchen zu packen, die Heilig Abend im Gefängnis sitzen. Für die, die draußen niemanden mehr haben, der an sie denkt.
Eine Geste der Menschlichkeit, jenseits des Jobs, mit dem der Anwalt sein täglich Brot verdient, und in dem er denen hilft, die sich für mehr oder weniger heftige Straftaten vor Gericht verantworten müssen. Die Geschenk Pakete werden anonym verteilt. Die Strafgefangenen, so Schröder, erfahren nicht von wem sie kommen. Seine Visitenkarte liege auch nicht bei, versichert der Anwalt.
Auf die Idee für die Hilfsaktion kam Schröder durch die Initiative eines Pfarrers, der im Strafvollzug arbeitete. Seitdem steht zu Beginn der Adventszeit in der Kanzlei an der Zweigertstraße 33 ein Sparschwein bereit. Nicht zuletzt kommen frühere Mandanten alle Jahre wieder vorbei, um sich mit einer Spende zu beteiligen. Besonders die, die sich selbst schon über eine Weihnachtsgabe gefreut haben und genau wissen, wie es ist, ohne Kontakt zu Angehörigen oder Freunden am Fest in einer Zelle zu sitzen.
Wer helfen möchte, ist mit einer Geld- oder Sachspende herzlich willkommen.
Natürlich gibt es für Pakete ins Gefängnis besondere Anforderungen, wobei nicht nur die verbotene im Kuchen versteckte Feile gemeint ist. Deshalb hier ein paar Vorschläge für ein Weihnachtspaket: Bis zu fünf Päckchen Tabak, einmal Blättchen, ein Glas löslicher Kaffee, acht Tafeln Vollmilchschokolade, ein Stück verpackter Gouda (ca 500 Gramm), ein Paket Weihnachtsplätzchen zu 250 Gramm, ein Beutel Lebkuchen, eine Tüte nicht gefüllte Bonbons.