Borbeck. .
„Warum heißt das eigentlich Doppelstreife, wenn bei der Hälfte aller Rundgänge Polizeibeamte nicht mitgehen? Hat die Polizei auf die Borbecker Fußgängerzone keinen Bock?“ Auch wenn Thorsten Drewes (Grüne) die letzte, etwas salopp formulierte Frage aus dem jüngsten Sitzungsprotokoll der Bezirksvertretung IV wieder gestrichen hat – so bringt er doch auf Punkt, was zahlreiche Politiker und Bürger schon länger wundert. Laut eines Berichtes des Ordnungsamtes seien Doppelstreifen regelmäßig in der Borbecker City unterwegs. Aber das häufig unerlaubte Autofahren durch die Fußgängerzone verhindern sie trotzdem nicht.
„Ich fühle mich ebenfalls vom Bericht des Ordnungsamtes verschaukelt“, fügt Ulrich Schulte-Wieschen, Sprecher der SPD-Fraktion hinzu. „Wenn schon Doppelstreifen in der Borbecker Innenstadt unterwegs sind, dann sollten sie dort auch handeln. Aber es passiert fast nichts. Die Autos fahren immer noch munter vom Weidkamp über die Markstraße zum Germaniaplatz“, wettert Schulte-Wieschen. „Das tun sie auch, wenn eine Doppelstreife in der Nähe ist, habe ich schon beobachtet“, fügt Thorsten Drewes hinzu.
„Die Doppelstreifen sind in Borbeck unterwegs, um den Bürgern mehr Sicherheit zu vermitteln. Und es kann ja sein, dass mancher Autofahrer auch nicht mehr durch die Fußgängerzone fährt, wenn er die Doppelstreife sieht“, versucht Thomas Mehlkopf, Sprecher der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung IV das Ansinnen zu vermitteln. „Dennoch brauchen wir zweifelfrei noch mehr gemeinsame Präsenz von Polizei und Ordnungsamt, damit für die Bürger diese Sicherheit nicht wieder schwindet“, stellt Thomas Mehlkopf klar. Eine Verstärkung der Streifengänge nur im September helfe dabei nicht.
Für Sozialdemokraten und Grüne steht fest: Wenn Polizei und Ordnungsamt nicht stets gemeinsam in Borbeck unterwegs sind, „wird das illegale Fahren in der Fußgängerzone nicht aufhören. Seit Jahren schon versuchen wir, das zu ändern.“ „Ein Polizeibeamter muss einen Autofahrer auch in der Fußgängerzone möglichst flott anhalten und stellen. Aber Hinterherrennen? Wir wissen doch, wer schneller ist“, fügt Der CDU-Sprecher hinzu.
Aufgeben wollen die Ortspolitiker ihr Bestreben jedoch nicht, mehr Streifen in der Fußgängerzone sehen zu wollen. „Aber dann müssen es auch echte Doppelstreifen sein, die etwas bewirken können“, fordern Ulrich Schulte-Wieschen und Thorsten Drewes. „Darauf haben die Bürgern Anspruch.“