Der Konditor Jonas Depiereux will den einstigen Kohlenpott von seiner Schokoladenseite präsentieren – im wahrsten Sinne des Wortes: Er entwarf eine Tafel in Form des Ruhrgebietes.

Es soll ja angeblich Menschen geben, die das Ruhrgebiet immer noch als das „Tal der fliegenden Brickets” bezeichnen – als den düsteren Kohlenpott, in dem schwarzer Rauch stets den Himmel über Essen verdunkelt. „Süß” und „schokoladig” waren bislang eher keine Attribute, die mit dem Revier in Verbindung gebracht wurden – bis jetzt, denn nun zeigt sich das Ruhrgebiet im wahrsten Sinne des Wortes von seiner Schokoladenseite. Der Essener Konditor und Caterer Jonas Depiereux hat eine Tafel kreiert, die die Form des Ruhrgebietes hat. Die Städte kann man sich herausbrechen, und zwar ebenfalls in Form der jeweiligen Kommunen.

Gießt die noch flüssige Schokoladenmasse in die Ruhrgebietsform: Konditorin Angela Sulkowski. Fotos: WAZ, Frank Vinken
Gießt die noch flüssige Schokoladenmasse in die Ruhrgebietsform: Konditorin Angela Sulkowski. Fotos: WAZ, Frank Vinken © waz / Frank Vinken

Liebe geht durch den Magen und mit Liebe zum Detail hat der 40-jährige Depiereux auch sein jüngstes Schoko-Werk erschaffen: Nicht nur die Grenzen der Städte sind zur Trennung der einzelnen Stücke originalgerecht nachempfunden worden, auch die Flüsse Rhein und Ruhr wurden berücksichtigt.

Pralinen meiner Stadt

Die Ruhrgebietsschokolade ist Depiereuxs neueste Kreation im Rahmen einer ganzen Serie mit dem Namen „Pralinen meiner Stadt”. Die Idee, eine Pralinen-Reihe einmal auf außergewöhnliche, innovative Art und Weise zu gestalten, hatte der Konditor bereits seit längerer Zeit. Jedoch fehlte ihm ebenso lange die zündende Idee. Diese kam Depiereux schließlich im April 2006.

„Als in Brüssel bekannt gegeben wurde, dass Essen im Jahr 2010 Kulturhauptstadt Europas sein würde, war mir sofort klar, was ich tun wollte”, sagt Depiereux. Das war vor knapp drei Jahren: Mittlerweile sind diverse Pralinen-Editionen erschienen, deren Stücke jeweils mit bekannten Motiven der Städte verziert wurden. Die Essener Variante zeigte etwa die Zeche Zollverein mit Mandelnougat-Geschmack, die Philharmonie in weißer Schokolade, die Essener Grugahalle in Karamell und das Rathaus mit Orange-Geschmack (die WAZ berichtete).

Mit der in Ruhrgebietsform dekorierten Schokoladentafel ist Jonas Depiereux ein durchaus kreativer Wurf gelungen. Einer, der jene Menschen, die das Revier immer noch als „Tal der fliegenden Brickets” bezeichnen, süß und schokoladig eines Besseren belehren dürfte.

Verkaufsstellen

Wo es die „Ruhrgebietsschokolade” von Jonas Depiereux zu kaufen gibt, ist im Internet auf der Seite www.pralinen-meiner-stadt.de aufgelistet. Wenn man auf den Link „Verkaufsstellen” klickt, erscheint eine Grafik der Revierschokolade. Klickt man noch einmal auf den Bereich der Stadt Essen, erscheinen die hiesigen Verkaufsstellen.