Steele.
Gerade erst im vergangenen Jahr hat der Stadtgarten Steele seinen 100. Geburtstag gefeiert – damit ist er Essens zweitältester Park: 1911 wurde er samt Saalbau Steeles Bevölkerung übergeben – damals war der heutige Stadtteil noch eigenständig. Der Park sollte als Volksgarten mit Liegewiese ein Gegenstück zu den damaligen Bürgerparks sein, die vor allem wohlhabenden Bürgern zugedacht waren - so jedenfalls wollte es der 1882 gegründete „Verschönerungsverein für Steele und Umgegend“, dessen Vorsitzender, der Arzt Dr. August Hermann Aronstein, die ersten Anlagen des heutigen Parks angestoßen hatte.
Mit der Übergabe des Parks ans Volk entstand auch das Stadtgarten-Restaurant, das noch heute als Prunkstück und beherrschendes Element der Anlage gilt. Erbaut wurde das Jugendstil-Gebäude mit Landhauscharakter nach den Plänen des Steeler Stadtbaumeisters Sittel. Sein Nachfolger, der Stadtbaumeister Wilhelm Stark vollendete den Bau, bevor er später die Helene-Lange-Realschule und die Marienkirche baute.
Der große Saal mit seiner mächtigen Kuppel fasste 600, das Gastzimmer 60, die Kaffeehalle 200 und die Terrassen 1500 Personen. Die „Stadthalle“, wie der Bau damals genannt wurde, war der gesellschaftliche Mittelpunkt Steeles. „Gerade in den letzten Jahren ging diese Bedeutung leider verloren“, bedauert Arnd Hepprich vom Steeler Archiv. Sein Wunsch: „Der Stadtgarten Steele sollte wieder etwas von seiner Relevanz zurückerhalten.“ Es bleibt abzuwarten, ob der neue Pächter des denkmalgeschützten Restaurants dazu in der Lage sein wird.