Die Familie Karlmann wohnt in einer kleinen Seitenstraße. Ruhig ist es dort, beschaulich. Die Werdener Altstadt ist in fünf Minuten zu Fuß zu erreichen. Pünktlich zum ersten Advent hatte Svenja Karlmann dekoriert. Ein kleiner Weihnachtsbaum mit Lichterkette in einem großen Tontopf vor der Haustür, ein Elch aus Holz, mehrere Teelichter auf der Fensterbank.
Als sie am Samstag mit ihren Kindern Fynn (3) und Emma (2) zum Einkaufen gehen wollte, standen sie vor einem Scherbenhaufen. Unbekannte hatte den Tontopf umgetreten, die Lichterkette herausgerissen, die Teelichter waren auf dem Boden zerschellt.
Keine neue Dekoration
Alles weg fegen und neu dekorieren? „Nein, das mache ich wohl nicht mehr. Hier geht so viel kaputt. Ich hatte einfach gehofft, dass wir verschont bleiben. Für die Kinder tut es mir besonders leid...“
Vandalismus ist nach wie vor ein großes Thema in Werden. Meist in der Nacht von Freitag auf Samstag wird randaliert. In den Sommermonaten leiden besonders die Anwohner der Joseph-Breuer-Straße unter nächtlicher Randale am Ruhrufer. Jede Menge Müll und haufenweise Glasscherben zeugen am anderen Morgen davon. Und Randale auf dem Brehm ist im Sommer ebenfalls an der Tagesordnung. Da leisten der Werdener Saubermann Thomas Buch und die Mitarbeiter der Essener Entsorgungsbetriebe viel zusätzliche Arbeit.
Aber auch in der dunklen Jahreszeit sind immer wieder Jugendliche unterwegs. Eine Werderin erzählt: „Ich habe schon gesehen, wie eine ganze Gruppe aus dem Bus gestiegen und dann an die Bude gegangen ist. Dort haben sie sich dann Alkohol gekauft und sind weitergezogen.“ Abgefackelte Papierkörbe, zerkratzte Autos, umgetretene Baustellenschilder - so sieht es dann oftmals im Anschluss aus.
Auch der Werdener Bürger- und Heimatverein hat dieses Problem in der Vergangenheit immer wieder angesprochen und appelliert an die Aufmerksamkeit und Wachsamkeit der Werdener Bürger.
Einbrüche nehmen wieder zu
Auch die Zahl der Wohnungseinbrüche hat wieder zugenommen. Svenja Karlmann: „Man hört oft, dass irgendwo wieder eingebrochen wurde. Schade, denn früher war das hier ein richtig ruhiger Stadtteil.“