Nett, dass sich die Stadt Essen Gedanken um die Zukunft macht und das gleich 18 Jahre im Voraus. Die Stadt beschreibt auf Ihrer Internetseite die Strategie von Essen.2030 und stellt die Frage: „Wie wollen wir 2030 in Essen leben?“. Ehrlich gesagt, ist mir das im Moment ziemlich egal. Ich weiß aber, wie ich heute leben bzw. nicht leben möchte.

Welche „Handlungsrahmen“ die Stadt für zukünftige Maßnahmen bildet und welche beispielgebenden Projekte sie anstoßen, will ist mir ebenfalls schnuppe. Was ich weiß ist, dass sich das Ganze mal wieder nach sehr viel Geld anhört. Geld, das die Stadt absolut nicht hat. Im Geschäftsbereich des OB sind für projektbezogene Stadtentwicklung für die Jahre 2013 und 2014 Millionenbeträge eingeplant. Gelder, die man gut für das Tagesgeschäft der kommenden Jahre bräuchte. Die Stadt hat heute genügend Probleme zu lösen und zu finanzieren. Für Sandkastenspiele Millionen zu verbrennen ist unverantwortlich.

Was nützen uns die Hochglanzbroschüren, die uns den Weg in die Zukunft weisen sollen und an denen nur Unternehmens- und Strategieberater verdienen. Fakt ist aber auch: Essen ist heute die neuntgrößte Stadt Deutschlands und im Städteranking der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft belegt Essen beim Niveau-Vergleich (Demografie, Arbeitslose, Einkommen u.a.) den 33. Platz. Städte wie Mülheim, Bochum und Hagen liegen noch vor Essen. Eigentlich sollte sich die Stadt Essen aufgrund ihrer Größe und Bedeutung in Augenhöhe mit Städten wie Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf befinden.

Es gibt also viel zu tun. Packen wir es an. Nur durch die alltägliche Lösung der Probleme im Jetzt ist eine Verbesserung für die Zukunft möglich.