Wunder gibt es immer wieder: Dass Bund und Land den 24,3 Millionen Euro teuren Bau einer neuen Autobahnanschlussstelle in Frillendorf bereits im kommenden Jahr möglich machen, hatte im Rathaus niemand erwartet. Rund zwei Drittel der Kosten sollen öffentlich gefördert werden. Es sei ziemlich überraschend, dass so viel Geld nach Essen fließt, sagte Baudezernentin Simone Raskob im zuständigen Bauausschuss. Die Stadt nimmt es gerne an, verheißt eine neue Anschlussstelle nach Überzeugung der Verwaltung doch weniger Staus - nicht nur auf der A 40, sondern auch in Frillendorf und Kray, wo es durch die temporäre Sperrung der Auffahrt in Frillendorf täglich im Berufsverkehr zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommt. Und: Die Gewerbegebiete an der Hubertstraße und entlang der Lange-markstraße werden besser an die A 40 angeschlossen.
„Das ist ein guter Tag für Kray“, formulierte Manfred Tepperis (SPD). Lediglich Rolf Fliß (Grüne) goss Wasser in den Wein und warf die Frage auf, ob Straßenbauprojekte dieser Größenordnung noch zeitgemäß seien, wo an allen Ecken und Enden das Geld für die Instandhaltung von Straßen fehle.
Der Zeitplan sieht vor, dass die Arbeiten im Frühjahr 2013 beginnen - mit dem Neubau einer neuen Brücke über die Bahngleise an der Nünningstraße. Anschließend soll eine neue Erschließungsstraße von der Hubertstraße zur künftigen Autobahnanschlussstelle Frillendorf-Nord und von dort weiter bis zur Auffahrt Süd an der Schönscheidtstraße gebaut werden. Anfang 2015 soll die neue Anschlussstelle ans Netz gehen, soll die alte Auffahrt Frillendorf geschlossen werden. Noch im selben Jahr will die Stadt die Kreuzung Ernestinen-/Langemarkstraße sowie die Manderscheidt- und die Nünningstraße ausbauen. Die Verlagerung der Anschlussstelle wird damit zum größten Straßenbauprojekt nach dem Berthold-Beitz-Boulevard.