Trotz eines Investitionsstaus von 14 Millionen Euro gehen die Sport- und Bäderbetriebe davon aus, dass das Grugabad auch 2013 öffnen wird - ganz sicher ist sich Betriebsleiter Michael Kurtz allerdings nicht; „Da kann immer etwas passieren.“

CDU-Fraktionschef Thomas Kufen hatte einen Stein ins Wasser geworfen, als er von einer „tickenden Zeitbombe“ sprach und in Anbetracht der immensen Kosten anregte, über einen Abriss des Grugabades nachzudenken, um an gleicher Stelle einer modernes, aber auch kleineres Freibad zu bauen. Die SPD reagierte prompt: Der Handlungsdruck sei keineswegs so groß wie Kufen habe Glauben machen wollen. Wie aber steht es um das Grugabad?

Laut einer Bestandsaufnahme der Sport- und Bäderbetriebe gibt die inzwischen veraltete Technik des 1964 eröffneten Freibades sehr wohl Anlass zur Sorge. 5,8 Millionen Euro wären notwendig, um Heizung, Elektroinstallationen, Sanitäreinrichtungen sowie das Innenleben des Wellenbades zu erneuern. 370 000 Euro schlügen für den Austausch der Grundleitungen zu Buche. Dass es dort zu Schäden kommen könnte, will Kurtz nicht ausschließen. Die Badtechnik sei eben schon Jahrzehnte alt. Weitere 2,9 Millionen Euro veranschlagen die Bäderbetriebe für das Abdichten der Becken und für neue Fliesen; jedes Jahr, wenn nach der Saison das Wasser abgelassen wird, platzen Kacheln ab.

Sollten Dächer, Fenster, Türen, Wärmedämmung und Zäune, Spielplätze und Kioske ebenfalls modernisiert werden, kommen unterm Strich 11,4 Millionen Euro zusammen - zuzüglich Planungskosten.

Wohl gemerkt, es handelt sich um eine Kostenschätzung, erstellt übrigens erst im September dieses Jahres. Der Bäderkompromiss war da längst in trockenen Tüchern...