Rund 60 Ocularisten, schätzt Markus Grimm, gibt es derzeit in Deutschland. Neben ihm ist ein weiterer Berufskollege in Essen mit eigener Praxis tätig. Das in Deutschland erfundene Kunstauge aus Kryolithglas hat eine 175-jährige Tradition. Der Glasbläser Ludwig Müller-Uri aus dem thüringischen Lauscha ist der Begründer des Herstellungsverfahrens, das sich global durchsetzte. Davor wurden verschiedene Materialien benutzt. Bei einer Mumie in Mesopotamien fand man laut Grimm ein künstliches Augen aus Bitumen. Gebräuchlich waren ebenso Lederklappen mit aufgezeichneten Augen oder Metallformen mit Emaille-Legierung.