Da ist Musik drin: Mit Stefan Stoppok hat das Bürgerbegehren „Kulturgut“ einen weiteren prominenten Befürworter gefunden; der Sänger, dessen musikalischen Wurzeln in Essen liegen, trug sich in die Unterstützerliste ein. Nach der aus ihrer Sicht so enttäuschenden Ratssitzung wollen die Initiatoren das Bürgerbegehren nun schnell auf den Weg bringen.

Dem Wahlamt liegt bereits ein Textentwurf vor: „Sind Sie dafür, dass die am 28.11.2012 vom Rat der Stadt beschlossenen Personalkürzungen bei den Bildungs- und Kulturinstitutionen VHS Essen, Folkwang Musikschule, Alte Synagoge/Haus jüdischer Kultur, Stadtarchiv/Haus der Geschichte, Kulturzentrum Schloss Borbeck und RAA/Büro für Interkulturelle Arbeit nicht umgesetzt werden?“

Begründung: Diese Einrichtungen seien ein wichtiger Bestandteil der Essener Bildungs- und Kulturlandschaft. Mit ihren vielfältigen Angeboten sicherten sie Bildung- und Lebensqualität. Die vom Rat beschlossenen Personalkürzungen hätten drastische Einschnitte bei den Angeboten zur Folge.

Sobald das Wahlamt den Text geprüft habe und freigebe, „werden wir sofort starten“, kündigt Achim Schräder, freiberuflicher Dozent an der VHS und Mitinitiator des Bürgerbegehrens an. Drei Monate Zeit bleiben ihnen dann, um rund 14 000 Unterschriften zu sammeln und den Rat dazu zu bewegen, die Beschlüsse zu überdenken. „Wir zweifeln nicht daran, dass wir die nötigen Unterschriften nicht auch zusammenbekommen“, so Hildegard Huber, Vorstandsmitglied im Förderverein der Folkwang Musikschule.

Kurt Mehnert, Rektor der Folkwang Universität, warnt in einem Brief an Oberbürgermeister Paß vor den Folgen des eingeschlagenen Sparkurses und fordert die Stadt auf, „nicht in die Zeit vor der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 zurückzufallen. „Essen für Ruhrgebiet“ habe sich auf den Weg gemacht, einen „Wandel durch Kultur - Kultur durch Wandel“ zu initiieren; der Kurs der Sparpolitik stehe dem ausdrücklich entgegen.