„Das ist mein erstes Tattoo für einen guten Zweck.“ Manuela Storek lächelt, während ihr der Tätowierer Micha Fischer einen verzierten Schriftzug um ihren Fußknöchel herum sticht. „Zum Gedenken an meinen Vater“ soll das Körperkunstwerk sein – damit passt es gut zu der Tätowierungsaktion und dem damit verbundenen Konzert in der Weststadthalle: Denn hier wird an die an Leukämie verstorbene Anke Kühlmorgen erinnert.
„Gestern wäre ihr Hochzeitstag gewesen.“ Rührseligkeit ist nicht Frank Schwungs Ding, der Kopf der Rockband „Die Partybiker“ ist ein lebensfroher Typ. Und so strotzt auch die Veranstaltung „In Memory of Anke“, die er mit 70 Helfern auf die Beine gestellt hat, vor guter Laune: Auf der Bühne geben sich etliche Musiker wie Schlagersänger Willi Herren, die Kölner Boyband „Phrasement“ oder die Rockbrüder „78 Twins“ das Mikro in die Hand. „Wir wollten ein breit gefächertes Programm bieten, damit sich möglichst viele angesprochen fühlen“, erläutert Schwung.
Bereits als Anke Kühlmorgen noch lebte, setzte er alle Hebel in Bewegung, um einen geeigneten Knochenmarkspender für sie zu finden. Doch auch als klar war, dass ihr nicht mehr zu helfen war, machte er weiter: „Das habe ich ihr am Sterbebett versprochen.“
So soll nun mit der Aktion nicht nur Geld für den Verein Kinderwünsche und die DKMS (Deutsche Knochenspenderdatei) gesammelt werden: Auch rufen Schwung und seine Unterstützer – darunter auch die „Schrottladys“ – die Besucher dazu auf, sich typisieren zu lassen.Normalerweise kostet dieser Pieks im Arm, mit dem man in die DKMS landet, dem Spender 50 Euro, doch an diesem Sonntag können die Freiwilligen sich gratis das Blut abnehmen lassen – und die „Schrottladys“ gehen mit gutem Beispiel voran: Stolz zeigen Monika Kosiol und Desireé Stitz, die mit ihrem Krayer Schrottplatz dank etlicher TV-Dokus zu Berühmtheiten geworden sind, ihre Pflaster. „Wir kennen Frank schon lange und als er uns gefragt hat, ob wir helfen, haben wir nicht gezögert“, so Kosiol.
Nicht jeder Unterstützer ist prominent: „Ich habe von der Aktion bei Facebook erfahren“, sagt etwa Christian Tiemeier. „Das hat mich inspiriert, zu helfen.“ Und so ist der 24-Jährige nicht nur mit seinem Freund André Wiebking extra aus Osnabrück angereist: Im Gepäck hat er ein DFB-Trikot mit Unterschriften von Nationalspielern. „Das wird heute versteigert..“
Schwung freut die Unterstützung: „Wir machen auf jeden Fall weiter – nächstes Jahr wollen wir in die Grugahalle!“