Auch die CDU tut sich schwer mit dem Vorschlag der Verwaltung, drei Förderschulen abzuwickeln: die Bernetalschule, die Ruhrtalschule und die Friedrich-Fröbel-Schule (siehe nebenstehenden Bericht). Ende Januar soll der Rat über die Pläne aus dem Dezernat von Peter Renzel (CDU) entscheiden. Ob ihre Fraktion zustimme, sei ungewiss, so die stellvertretende Vorsitzende Susanne Asche. „Wir sind noch in der Abwägung.“

Kritiker bemängeln, es handele sich bei dem Vorschlag um einen Schnellschuss. Bevor man darüber entscheiden könne, welche Förderschulen künftig noch benötigt werden und welche nicht, brauche es ein umfassendes Konzept zur Inklusion, also dem gemeinsamen Unterricht aller Kinder an den Regelschulen. Die SPD hatte jüngst ein Moratorium der Schließungspläne gefordert. „Man muss gucken, dass man nicht vorzeitig etwas abschneidet“, sagt auch Susanne Asche. „Wir sind gut beraten, uns nicht unter Druck setzen zu lassen.“

Die Verwaltung begründet den geplanten Schritt mit sinkenden Schülerzahlen und den Forderungen der Bezirksregierung. Weil im Zuge der Inklusion schon jetzt immer mehr Kinder mit Hilfebedarf an Regelschulen unterrichtet würden, fallen mehrere Förderschulen mit dem Schwerpunkt „Lernen“ bereits heute unter den Richtwert von 144 Schülern. Sie sind von Düsseldorf lediglich „geduldet“.

Dennoch gibt es auch in den Reihen der CDU Zweifel, ob der geplante Schnitt zu diesem Zeitpunkt tatsächlich nötig ist. Die Politiker haben deshalb bei der Verwaltung einen Fragenkatalog eingereicht. „Wir wollen vom Schulträger und von der Bezirksregierung hören: Ist es zwingend, dass wir jetzt handeln?“, so Susanne Asche. Die Schulverwaltung hat zugesagt, die Fragen bis zur Sitzung des Schulausschusses am 16. Januar zu beantworten. Viel Zeit der Abwägung bleibt dann bis zur Ratsentscheidung freilich nicht mehr.

„Wir hätten uns gewünscht, dass wir jetzt schon ein Gesamtkonzept kennen“, so Asche. „Die Sorge, dass durch die Schließungen Know-how verloren geht, hat sich noch nicht aufgelöst.“