Die Gemengelage beim Thema A 52 ist kompliziert, besonders bei der SPD: Während Essens SPD-Chef Dieter Hilser (siehe Interview) den Autobahn-Weiterbau ablehnt, ist Oberbürgermeister Reinhard Paß dafür. Für diese Haltung und für die Anmeldung der A 52 zum Bundesverkehrswegeplan erhält Paß jetzt ungewohntes Lob von der FDP. Die Liberalen finden es richtig, dass der OB die Dinge in die Hand nahm, ohne noch einmal den Rat zu fragen, denn es gebe ja einen gültigen Ratsbeschluss pro Weiterbau der A 52.
Lob für Paß kam auch von der IHK. Der Lückenschluss in Essen zwischen Dreieck Essen-Ost und Autobahnkreuz Essen-Nord habe durchaus Chancen, die Hürden des neuen Bewertungsverfahrens für den Bundesverkehrswegeplan 2015 zu überspringen. Schließlich sei der Essener A 52-Abschnitt Teil der wichtigsten Verkehrsverbindung zwischen dem Münsterland, dem nördlichen Ruhrgebiet und dem Großraum Essen/Düsseldorf. Nun sei das Land NRW am Zug. „Es darf nicht passieren, dass das Land sich ungeliebter Projekte dadurch zu entledigen versucht, dass sie diese durch Liegenlassen einfach still beerdigt“, so die IHK.