Kupferdreh. .

Franz Kampmann ist bei den Wahlen zum Kirchenvorstand (KV) Essen-Ruhrhalbinsel eine kleine Sensation gelungen. der Kupferdreher konnte 543 Stimmen auf sich vereinigen und erzielte damit auf Anhieb einen 4. Platz unter den insgesamt 15 Kandidaten.

Alle drei Jahre wird die Hälfte des Kirchenvorstandes, also acht Mitglieder, neu gewählt. Kampmann war zum ersten Mal angetreten. Insgesamt hatten sich 1800 Menschen aus allen vier Gemeinden an der Wahl beteiligt. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viele Stimmen bekomme“, sagte Franz Kampmann anschließend.

Der Grund liegt für den 50-Jährugen auf der Hand: „Viele werden an den drohenden Abriss der St. Josef Kirche gedacht haben und daran, dass es jetzt ihre letzte Chance ist, etwas daran zu ändern.“ Kampmann ist der Überzeugung, dass diese Wahl schon ein Signal in Richtung Bistum ist. Natürlich könnten gewisse Sachzwänge nicht wegdiskutiert werden. Aber klar sei doch auch, dass die Kirche in einer solch zentralen Gemeinde wie Kupferdreh nicht einfach verschwinden könne. „Und wenn ein Abriss absolut unumgänglich ist, was ich nicht glaube, muss man den Menschen erklären, warum das so ist“, sagt Franz Kampmann. So sieht er auch seine Rolle im Kirchenvorstand: kritische Fragen stellen und versuchen, Mehrheiten für einen besseren Weg zu finden.

Aus dem Kampf für die Kirche und ihre Gemeinde ist die Interessengemeinschaft „St. Josef vor Ort“ gegründet worden. Sie setzt sich aus acht Mitgliedern zusammen aus unterschiedlichen Verbänden zusammen. Kampmann: „Es sind Vertreter aus Schule, Chor, Kindergarten und Altenpflege dabei.“ Eine gute Vernetzung, so der frisch gewählte Kirchenvorstand. „Wir können aus dem, was wir bislang vom KV gehört haben, nicht erkennen, warum die Kirche in Kürze abgerissen werden soll. Uns geht es darum, nachvollziehbare Gründe zu erfahren und eine ergebnisoffene Diskussion um die Zukunft unserer Gemeinde zu führen.“