Holsterhausen. .
Aus den Reihen der Teilnehmer der Bürgerworkshops zur Zukunft des Berufskolleg Holsterhausen kommt Kritik am „Ja“ der Bezirksvertretung (BV) III zum Bebauungsplan mit Wohnungen, Einzelhandel und Dienstleistungen. „Als Teilnehmerin der Planungsworkshops (...) bin ich enttäuscht und empört“, schreibt die Holsterhauserin Maria Jammes in einem offenen Brief. Die ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete ist seit Ende der Neunziger aktiv bei den Grünen. Sie kritisiert u.a., dass das „Ja“ vor Ort erfolgt sei, ohne auf die Beratungen aus den Workshops Rücksicht zu nehmen. Außerdem widerspricht sie dem Chef der SPD in der BV III Rainer Pflugrad, es gehe aktuell lediglich um „grobe Vorgaben“, die noch Änderungen im Sinne der Bürger zuließen. Jammes: „Es wird mit einer Beschlussfassung Baurecht geschaffen. Weder Stadtrat noch Bezirksvertretung haben dann noch Mitspracherecht.“ Sie bemängelt u.a., dass öffentliches Grün lediglich durch den Verbindungsweg zwischen Cranach- und Rubensstraße geschaffen werde. „Beim Rest handelt es sich um Spielplatz und Bolzplatz, die gar nicht auf der Fläche des Kollegs liegen“, sagt Jammes, die den öffentlichen Grün-Anteil auf zehn Prozent der Fläche schätzt. SPD-Mann Rainer Pflugrad wehrt sich: „Wir haben ausdrücklich das ,Ja’ unter dem Vorbehalt gegeben, dass die Ergebnisse aus den Workshops noch Berücksichtigung finden können“, kommentiert der Sozialdemokrat. Er verweist auf die Reaktion des Workshops-Organisators Peter Wehr, der selbst gegenüber dieser Zeitung feststellte: „Es ist noch nichts entschieden.“
Auch die Linken halten den Bebauungsplan für verbesserungswürdig und lehnten ihn in der Sitzung der Bezirksvertretung ab. Sie befassen sich heute Abend um 18 Uhr in der Gaststätte „Haus Kalthoff“, Lenbachstraße 3, mit dem Thema. Peter Wehr nimmt ebenfalls teil und informiert über die Ergebnisse der drei Workshops, die bislang gelaufen sind. Interessierte Bürger sind willkommen.