Haarzopf. .

Besorgt und verunsichert sind die Bürger und Anwohner der Haarzopfer Straße Auf’m Bögel, die sich in der katholischen Kirchengemeinde Christus König eingefunden haben. Etwa 50 sind einer Einladung der Stadtverwaltung gefolgt, die über die beschlossene Erweiterung der Asyl-Unterkunft informiert. Damit wird die Aufnahmekapazität in Haarzopf von 63 auf 103 Asylbewerber steigen.

Vornehmlich Roma aus Serbien und Mazedonien werden im Wohnheim Auf’m Bögel untergebracht, erklärt Peter Renzel. „Die steigende Zahl der Asylbewerber hat uns dazu gezwungen, schnell zu handeln“, so der Sozialdzernent. Eine Unterbringung in Notunterkünften, wie es in der Bedingrader Turnhalle Lohstraße geschehen sei, „ist keine dauerhafte Lösung und für die Betroffenen auch nicht zumutbar“.

24-Stunden-Hotline

Renzel verspricht viel, um die Bürger im Vorfeld zu beruhigen: Ein Hausverwalter und eine erhöhte Präsenz der Polizei sollen für Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit sorgen. Die Hausordnung soll auch am Wochenende durchgesetzt werden. Das Betreuungs- und Umfeldmanagement soll weiter entwickelt und ausgebaut werden.

Doch das reicht einem Großteil der Anwesenden nicht. „Wir brauchen eine 24-Stunden-Hotline“, fordert Peter van der Mark, der in unmittelbarer Nähe zum Wohnheim lebt. Die meisten Vorfälle würden laut seiner Beobachtungen am Wochenende oder nachts geschehen, „da rollen Autos aus Serbien vor die Tür und transportieren Kühlschränke und Herde aus dem Heim ab“. „Mir scheint, die Menschen dort sind viel zu oft sich selbst überlassen“, sagt van der Mark. Andere berichten von durchwühlten Mülltonnen, verdreckten Parkanlagen, lauten Festen. Schnell wird deutlich, wie groß das Unbehagen und die Unsicherheit bei den Haarzopfern ist.

„Ich nehme Ihre Sorgen ernst. Ich weiß, dass viele schlechte Erfahrungen mit der Bevölkerungsgruppe der Roma haben“, sagt Renzel und versichert nochmals, die Präsenz zu erhöhen. Auch über einen allzeit bereiten Ansprechpartner will er nachdenken.

Eine Zusammenarbeit mit Caritas und Diakonie soll laut Renzel eine bessere Betreuung der Menschen, die meist vor bitterster Armut nach Deutschland geflohen sind, garantieren. Zusätzlich wird die katholische Kirchengemeinde einen „Runden Tisch“ für alle interessierten Bürger einrichten.