Verdi: „Neben 2030“ Gegenwart nicht vernachlässigen
Der Gewerkschaft Verdi ist der gesamte Kurs der Stadt Essen nicht geheuer. Seit Jahrzehnten werde nun konsolidiert und am defizitären Haushalt laboriert, „gleichzeitig leistet sich die Stadt etwa im Kulturbereich sehr viel“, sagt Lothar Grüll. Wer eine Philharmonie baue und sich ein neues großes Museum schenken lasse, der dürfe dann nicht über die Betriebskosten etwa im Personalbereich jammern. „Die müssen dann bezahlt werden, denn der Rat wollte es doch so.“ Gerade weil Essen in mancher Hinsicht auf großem Fuß lebe, sei der Ratsbeschluss, 1000 Stellen zu streichen, nach Ansicht von Verdi „ignorant“ gewesen. Grüll ließ im WAZ-Gespräch durchblicken, dass er aber auch Reinhard Paß zu sehr als Etat-Sanierer wahrnehme. Generell empfehle Verdi dem OB, sich „neben der Perspektive 2030 mehr um die Perspektiven 2012 oder 2013 zu kümmern“. Das Unbehagen an der Finanzpolitik des OB soll dem Vernehmen nach auch bei der Klausur der SPD-Ratsfraktion am Wochenende breiten Raum einnehmen.