Jahrelang machte Tourveranstalter Karsten Jahnke,mit seiner „Jazz Nights“-Reihe einen Bogen ums Revier. Jetzt war er - mit der „NDR Bigband feat. Al Jarreau & Joe Sample“ - erstmals in der Philharmonie zu Gast, was man in jeder Hinsicht als vollen Erfolg bezeichnen muss.
Nun, wen wundert’s angesichts solcher Großmeister wie Joe Sample und Stimmband-Artisten Al Jarreau. Doch wer eine gemeinsame Show erwartet hatte, der musste sich lange gedulden. Zunächst präsentierte Joe Sample (73) vor den wunderbar druckvoll aufspielenden Hamburgern sein neues Album „Children Of The Sun“ (Edel Content). Überraschend brave Kost, solide arrangiert, und doch beeindruckend Dank zahlloser mitreißender Soli der NDR-Jazzer,.
Dramaturgisch geschickt, vor der Pause für einen Song den 72jährigen Al Jarreau auf die Bühne zu bitten. Der im zweiten Teil des Abends - etwas wacklig auf den Beine, aber ansonsten überraschend gut in Form - mit dem Witz des geborenen Entertainers die Geschichte von „Porgy & Bess“ erzählte. Mal in tiefen Lagen grummelnd, mal kieksend, immer aber mit souveräner Stimmführung, die zwar nicht mehr die bezwingende Klanggewalt seiner jungen Jahre hat, aber gerade deshalb die tausendfach gehörten Gershwin-Songs in anrührende Preziosen verwandelte.
Und dann gab die von Jörg Achim Keller glänzend geleitete NDR Bigband die farbenreiche Kulisse für das Zugaben-Feuerwerk der beiden alten Herren. Die rissen mit einem prächtig groovenden „Take Five“ ihre Zuhörer aus den Sitzen und legten Jorge Bens „Mas que nada“ nach, das nahtlos in Tom Jobims „Agua de beber“ überging. Danach gab’s Autogramme für die in langen Schlangen anstehenden Fans.