Borbeck.

Gemeinsam haben die sechs Karnevalsvereine am Borbecker Markt die fünfte Jahreszeit eingeläutet. So richtig los geht es aber erst im neuen Jahr.

Dreimal muss das Publikum am Borbecker Markt lautstark rufen ehe sich im Innern des großen Holzfasses etwas rührt. Dann aber zeigt er sich. Mit kleiner Verspätung lacht der Hoppeditz – wenn auch noch etwas verschlafen -- den Borbecker Jecken entgegen und eröffnet ganz offiziell die fünfte Jahreszeit.

Mit buntem Musikzug pilgern die sechs Karnevalsvereine durch Borbeck, ehe sie am Markt den Hoppeditz aus dem Schlaf rissen. Es ist traditionell der Auftakt in die neue Session. Für die vielen Karnevalisten hat das lange Warten damit ein Ende. „Als Jeck freut mich sich natürlich ungemein auf den 11.11. Nach dem Aschermittwoch kehrt immer erst eine gewisse Ruhe ein und man ist ein wenig ausgelaugt“, gesteht Uwe Riechert. „Nach ein paar Wochen fängt das Kribbeln aber schon wieder an -- und dann muss man noch verdammt lange warten bis es wieder losgeht.“

Nachdem der Hoppeditz sein Grußwort an die Borbecker gesprochen hat, ziehen die Jecken auch gleich weiter. In der benachbarten Dampfbierbrauerei gibt es erst einmal einen feierlichen Umtrunk, ehe am Abend die große Eröffnungsfeier aller Vereine im Schloß Borbeck stattfindet.

Bereits zum 50. Mal wurde der Hoppeditz damit schon am Borbecker Markt aus seinem Tiefschlaf geholt. Das soll in diesem Jahr besonders gefeiert werden. „In Borbeck gibt es schon eine ganz besondere karnevalistische Tradition. Immerhin haben wir hier gleich sechs aktive Vereine, die alle sehr freundschaftlich miteinander feiern“, sagt Günter Hollmann, Vorsitzender der Karnevalsgemeinschaft „kleinaff“. Doch auch wenn am 11.11 schon ausgiebig gefeiert wird – so richtig los geht erst im neuen Jahr. „Bis Januar ist neben ein paar kleineren Sitzungen erstmal wieder Ruhe. Dann schaukelt sich das Ganze aber relativ schnell bis zum Rosenmontag hoch“, so Hollmann. In nicht einmal 100 Tagen wird der Schelm dann als Bacchus wieder verbrannt.

Mit der neuen Karnevalssession endet und beginnt auch immer die Amtszeit der Prinzenpaare. Für die Essener Hans-Dieter I. und Prinzessin Assindia Petra III. geht ein turbulentes Jahr zu Ende. Bei der großen Proklamation kommendes Woche werden sie ihre Amtsgeschäfte offiziell an das neue Prinzenpaar abgeben. Am Borbecker Markt blicken die beiden zurück: „Es war schon ein sehr schönes Jahr für uns. Und wenn etwas Schönes zu Ende geht darf man auch ruhig einmal eine Träne verdrücken.“