Die im Beteiligungsbericht 2012 ausgewiesene 50-prozentige Erhöhung der Gehälter der GSE-Geschäftsführer fällt in eine Zeit, in der das Finanzgebaren der Stadttöchter zunehmend kritisch hinterfragt wird. So hatte Stadtkämmerer Lars Martin Klieve in seiner Etat-Rede bemerkt, der Spar-Eifer bleibe hinter dem zurück, was man angesichts der Gehälter von Vorständen und Geschäftsführern erwarten dürfe.
Drastisch reagierte Udo Bayer, Fraktionschef des Essener Bürgerbündnisses (EBB), auf die Gehaltsexplosion bei der GSE: „Da fällt mir wirklich die Kinnlade runter.“ Die Privilegienwirtschaft in einigen der fast 60 ausgegliederten städtischen Gesellschaften müsse „schnellstens beendet werden“, denn: „Hier werden Gehälter bezahlt, das ist abenteuerlich.“ Bayer zufolge müssen die Aufsichtsräte - in der Regel handelt es sich um Ratsmitglieder oder Verwaltungsvorstände - ihrer Verantwortung gerecht werden. Bayer forderte auch mehr Transparenz: „Aufsichtsräte sind keine Geheimräte.“
Der Beteiligungsbericht weist über den drastischen Fall GSE zumindest keine anderen exorbitanten Gehaltssteigerungen aus, zeigt aber noch einmal, dass an der Spitze der städtischen Gesellschaften teils sehr gut verdient wird.