Kray/Frillendorf. .
Obwohl noch gar nicht Winter ist, sehnt Jasmin (15) schon den Frühling herbei. „Dann kann ich mich im Garten austoben, Blumen pflanzen und einen Teich anlegen.“ Genau so geht’s Daria (16): Ich lieb es, im Garten zu buddeln und zu pflanzen. Und die frische Luft dabei.“ Beide Mädchen sind Schülerinnen der Friedrich Fröbel Schule an der Buderusstraße in Kray - eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen und emotionale, soziale Entwicklung. Und sie sind in der Garten AG, die zusammen mit dem CJD Zehnthof ein Berufsorientierung-Projekt der besonderen Art gestartet hat.
Zwölf Auszubildende des CJD-Bereichs Garten- und Landschaftsbau helfen den elf Jugendlichen aus der AG, einen Schulgarten anzulegen. „Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht“, sagt Schulsozialarbeiter Uli Strebin, der das Projekt initiierte. „Die Schüler orientieren sich beruflich und bekommen einen Garten, den wir sonst nicht finanzieren könnten.“
Die Wunschliste für den Schulgarten ist lang: Neben dem Teich und diversen Beeten stehen ein Fahrradparkplatz, eine Terrasse, eine Kletterwand und ein Grillplatz darauf. „Fest stehen bislang eine Pergola, drei Spielgeräte und eine Holzhütte samt Dachbegrünung“, erklärt Manfred Bäuchle vom CJD, der das Projekt beaufsichtigt. Auf einer bereits vorhandene Betonfläche werden voraussichtlich zwei Basketballkörbe installiert. „Wir benötigen auch noch eine Stellfläche für die Feuerwehr“, sagt Bäuchle. Dafür sei die vorhandene Fläche zu dünn, denn die „muss hundert Tonnen aushalten“. Auch diese Arbeit wird von CJD-Azubis und den Schülern geleistet. Bäuchle: „Wir haben schließlich alles, Werkzeug, Maschinen.“
Daniel ist im 3. Ausbildungsjahr und liebt den Beruf: „Er hat verschiedene Aspekte. Man ist viel unterwegs, lernt Leute und den Umgang mit Maschinen kennen.“ Der 22-Jährige findet es schön, Kindern und Jugendlichen den Beruf nahezubringen. „Und die Schüler zeigen großes Interesse und packen gern mit an.“ Manfred Bäuchle ist stolz auf seine Azubis. Zu Recht, erzielen die Garten- und Landschaftsbauer doch seit fünf Jahren den 1. Platz im CJD-Bundeswettbewerb. Und: „In den letzten vier Jahren haben wir alle Auszubildenden vermitteln können.“
Was kostet der Spaß an der Fröbelschule? „Mit 10 000 Euro müssten wir hinkommen“, so Bäuchle. Die Vorarbeiten laufen, im Frühjahr wird das Ganze in sechs Wochen gegessen sein. „Es ist das erste Mal, dass wir bei der Berufsorientierung an der Schule arbeiten“, sagt Jolanta Wojciak vom CJD. „Aber sicher nicht das letzte Mal.“