Essen/Werl. . Drei Tage nach dem Leichenfund der seit April vermissten Liesa S. aus Werl in einem Wald in Essen-Werden hat die Staatsanwaltschaft “den vagen Verdacht“, dass die 23-Jährige erstickt wurde. Vieles spreche dafür, dass der Fundort nicht der Tatort ist. Das DNA-Ergebnis wird für Mittwoch erwartet.

Drei Tage nach dem Leichenfund von Liesa S. in einem Wald in Essen-Werden warten Staatsanwaltschaft Arnsberg und Mordkommisson Dortmund auf das DNA-Ergebnis, das weitere Erkenntnisse zum Tod der 23-Jährigen bringen soll. Es bestehe „der vage Verdacht, dass sie erstickt ist“, sagte die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage.

Kinder hatten am Samstagnachmittag einen Beinknochen in der Nähe der Jugendherberge Essen gefunden. Die Polizei fand bei einer Suchaktion am Sonntag den skelettierten Rest der Leiche. Eine mehrstündige Obduktion in der Rechtsmedizin machte die Tote „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ als die vermisste Liesa S. aus Werl aus.

Fundort nicht der Tatort

Nach bisherigen Vermutungen ist die 23-Jährige auch dort getötet worden. Die Staatsanwaltschaft geht aktuell davon aus, dass der Fundort nicht der Tatort ist: „Es spricht mehr dafür, dass es schon in Werl zu der Tat gekommen ist." Schließlich sei das Auto der Toten nach ihrem Verschwinden am 16. April in der Nähe der Autobahnauffahrt Werl-Süd gefunden worden.

Chronologie im Fall Liesa S.

Bereits im Mai hatte die Polizei den Essener Ex-Freund Richard O. wegen Mordverdachts verhaftet. Liesa S. hatte sich kurz zuvor von ihm getrennt. Der junge Mann verstrickte sich schnell in Widersprüche, zudem fand die Polizei DNA-Spuren der Vermissten in einem Leihwagen, den er sich gemietet hatte. Am 10. Mai stellte ein Spezialeinsatzkommando (SEK) den 24-Jährigen in Essen. Seitdem sitzt er wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft in der JVA Dortmund.

Der Tatverdächtige schweigt

Bisher bestritt er die Tat. Doch jetzt könnte es eng für ihn werden. „Weitere Untersuchungen sind als Folge der Obduktion in Auftrag gegeben“, sagt die Staatsanwaltschaft zum weiteren Procedere. Zudem werde der Fundort auf weitere Spuren untersucht. „Wir müssen gucken, ob er sich jetzt einlässt.“

Derweil trauern Angehörige und Freunde um Liesa S. Bis zuletzt hatten sie gehofft, dass die 23-Jährige noch am Leben ist. Seit Montag haben sie die traurige Gewissheit. Auch die Facebook-Gemeinde trauert: In einer Gruppe, die ursprünglich gegründet worden war, um bei der Suche der Vermissten zu helfen, bekunden Mitglieder im Minutentakt ihr Beileid.