An Karten für die mehrfach ausgezeichnete TV-Sendung „Inas Nacht“ ist schwer zu kommen. Dabei gibt es haufenweise Anfragen von Zuschauern, die die norddeutsche Musik-Kabarettistin bei der Aufzeichnung live erleben wollen. Und wenn schon nicht in der Hamburger Miniatur-Kneipe „Schellfischposten“, vor der der Shanty-Chor bei Wind und Wetter draußen steht, um aufs Stichwort durchs Fenster zu schmettern, so doch zumindest im Kino – mit einem Bier in der Hand und in Anwesenheit von Ina Müller.
Dort verkehrt sich zunächst einmal das Konzept von Inas Nacht: Gemeinhin liest die Sängerin von Bierdeckeln die Fragen an ihre Gäste ab – diesmal darf das Publikum auf Bierdeckeln Fragen notieren. „Wie leben Sie ihr Intimleben aus“. Die Antwort Müllers ist knapp und sorgt für Lacher: „Öffentlich.“ Interesse gibt’s an ihrem Beziehungsstatus und ob sie den von liiert in verheiratet zu ändern gedenkt. Keine Frage zu direkt. Keine Frage, die bei ihrer aktuellen Promotion-Tour „Auf ein Bier mit Ina Müller“ in einem Kölner Kino unbeantwortet bleibt.
„Ich gehöre ja zu den Leuten, die bei einem Bierchen schnell auch mal ganz offen aus ihrem Privatleben erzählen“, womit in geselliger Runde rasch Stimmung aufkomme. Am Moderatorenpult, das vor der Leinwand aufgebaut ist, hält es die quirlige, zierliche Musik-Kabarettistin nicht lange. Sie läuft durchs Publikum, verteilt Bier und greift selbst zur Flasche. Wie viel Pils sie während einer Aufzeichnung trinkt? „Da können schon mal zehn Pils zusammen kommen“, sagt sie strahlend und schickt ein „oder mehr“ hinterher.
Verschämtes Rumdrucksen ist Ina Müllers Sache nicht. Berührungsängste mit dem Publikum kennt sie nicht, zeigt sich gewohnt schlagfertig, während Ausschnitte aus der aktuellen Staffel von Inas Nacht über die Leinwand flimmern. Die Frage nach Lieblingsgästen wird gestellt. Johannes B. Kerner, so sagt sie, sei amüsant gewesen. „Der hat nicht nur viel erzählt, sondern auch Gitarre gespielt“. Zu sehen ist diese Folge am kommenden Samstag, 27. Oktober, um 23.45 Uhr in der ARD.
Oder eben auf der DVD, für die Ina Müller aktuell wirbt. Mit Fans lässt sie sich geduldig im Kino-Foyer ablichten. Die Schlange ist lang, die Moderatorin, obwohl routiniert und professionell, nimmt sich Zeit für einen kurzen Plausch mit den Fans und hebt gut gelaunt die Bierflasche in die Kamera. Wer Ina Müller beim Sabbeln und Saufen live erleben möchte - wenn auch nicht in der intimen Atmosphäre des Schellfischpostens - hat dazu am Sonntag, 4. November, in der Grugahalle Gelegenheit, wo sie Songs aus ihren beiden Alben präsentieren wird.