Das komplette nördliche Messe-Areal von Halle 4 bis Halle 12 gilt als in großen Teilen nicht mehr zeitgemäß und soll einem Neubau weichen.

Den Zuschlag bekam ein Entwurf des Architekturbüros „slapa oberholz pszczulny“ aus Düsseldorf, der den Bau von vier Hallen in Ost-West-Richtung (neue Hallenbezeichnung 4 bis 7) vorsieht: drei davon sind rechteckig (und je 12.000 qm groß), eine keilförmig (9.000 qm), verbunden durch so genannte Kombizonen, die für Logistik genauso genutzt werden können wie für Ausstellungen.

Eine lange Magistrale verbindet die Messe-Hallen an der Nordseite und bietet wegen seiner teils verglasten Glasfassade Ein- und Ausblicke in den Grugapark und zurück. Diese Kolonnade ist nur 10,50 Meter hoch und bietet deshalb eine abgestufte Front zu den 14,50 Meter hohen Messehallen.

Begrünte Innenhöfe sollen künftig auch innerhalb des Messe-Areals attraktive Außenbereiche (nicht nur für Raucher) schaffen. Die Verbindungstrakte zwischen den Hallen lassen sich mit Schiebedächern ausstatten.

Dazu ist ein Kongress-Zentrum mit der Möglichkeit eines separaten Eingangs geplant. Es bietet fünf Kongress-Säle mit einem Fassungsvermögen von 3 x 400, 1x 700 und 1 x 2000 Plätzen.

Auf der anderen Seite der Norbertstraße ist auf dem Areal des heutigen Parkplatzes P3 ein fünfgeschossiger Bürobau mit einer geplant, der die Messeverwaltung aufnehmen soll.

Unter der neuen Halle 4 soll eine Tiefgarage mit 77 Stellplätzen, unter der neuen (keilförmigen) Halle 7 eine mit 353 Stellplätzen entstehen. Die Überlegung, unterm Gruga(vor)platz eine zweigeschossige Tiefgarage mit immerhin 728 Stellplätzen zu bauen, ist einstweilen zurückgestellt. Abgesehen von städtebaulichen Fragen ist sie schon rein kostenmäßig nicht im vorhandenen Budget abzuwickeln.

Wer mit der U-Bahn zur Messe kommt, erreicht das Ausstellungsgelände künftig trockenen Fußes, denn ein in 16 Meter Höhe weit auskragendes Vordach reicht auch über den U-Bahn-Ab- und Aufgang. Für den Größenvergleich: Die Grugahalle reicht mit den Tribünen bis auf eine Höhe von 23 Metern auf der Messe-zugewandten Seite und 29 Meter auf der Seite zum Radweg hin.

Die Kosten des Messe-Umbaus wurden von der Stadt auf einen Betrag von 123 Millionen Euro gedeckelt. Dazu segnete der Rat eine Bürgschaft ab, die auch unter dem Gesichtspunkt des europäischen Beihilferechts geprüft und für in Ordnung befunden wurde.