Steele. .
Es ist vielleicht übertrieben, von einer Taubenplage in Steele zu sprechen – und doch geben gerade die Bänke unter zwei Bäumen auf dem Kaiser-Otto-Platz ein trauriges Bild ab: Taubenkot in nicht unbeträchtlicher Menge verschmutzt die Sitzgelegenheiten. Die Bezirksvertretung VII hat nun die Verwaltung zum Handeln aufgefordert – doch auch die Geschäftsleute sollten ihren Teil dazu beitragen, dass das Stadtteilbild keinen Schaden nimmt, mahnt der Bezirksbürgermeister Arnold Kraemer.
Einig sind sich alle in einem Punkt: Die Verwaltung muss schnell aus dem Knick kommen. Die Bänke sollen nicht nur gereinigt werden, es sollen auch Maßnahmen getroffen werden, um die Tauben zu vergrämen, heißt es in einem von allen Fraktionen unterstützten SPD-Antrag.
Taubenhäuser als Lösung
Zwar glaubt Bezirksbürgermeister Arnold Kraemer, dass gerade dieser letzte Punkt kaum Chancen auf Realisierung haben wird – denn ein ähnlicher Fall sei abgewiesen worden , weil sich die Tauben im Netz verfangen könnten. „Aber wir sollten den Punkt drinlassen, um zu sehen, was die Verwaltung antwortet“, plädiert Kraemer.
Klaus Johannknecht von der SPD dagegen räumt einem solchen Netz keine schlechte Chancen ein – schließlich habe man auch über die Mariensäule am Grendplatz ein Netz gespannt, um ein Zerfressen der Statue zu verhindern. „Außerdem verstehe ich nicht, warum die Arbeiter, die regelmäßig auf dem Kaiser-Otto-Platz die Statuen am Brunnen reinigen, nicht mal eben mit ihrem Hochdruckreiniger über die Bänke gehen können“, mahnt er.
Für eine gute, weil langfristige Methode, dem Taubenproblem Herr zu werden, hält Kraemer Taubenhäuser. Eine solche Einrichtung, in der die nicht selten als „fliegende Ratten“ bezeichneten Vögel mit Futter angelockt werden, in der man sie nisten lässt und ihre Eier gegen Gipsplagiate eintauscht, betreibt die „Arbeitsgruppe Stadttauben“. Das ist namentlich das Ehepaar Monika und Gerd Heinrich Hedtkamp, das das Haus bereits seit Jahren auf dem Dach des Parkhauses an der Grenoblestraße betreut. Bereits im Mai wandte sich das Paar an die Bezirksvertretung mit der Bitte um Unterstützung – gerade mal 600 Euro machten die Politiker locker. Zu wenig um die Fortführung zu gewährleisten, klagten die Haedtkamps damals.
Dennoch bringt Kraemer ein zweites Taubenhaus ins Spiel. Doch dafür müsste neben der Immobilienwirtschaft, die eine solche Einrichtung auf einem Dach dulden müsste, nach Kraemers Meinung auch die Geschäftswelt mitspielen: „Man kann nicht nur fordern, sondern muss auch selbst etwas machen“ heißt in dem Fall: sich finanziell beteiligen.