Essen. . In der Mitte klafft ein dunkles Loch: Am Neon-Schriftzug “Essen - die Einkaufsstadt“ auf dem Dach des Handelshofs, der Innenstadt-Besucher in Essen am Hauptbahnhof empfängt, leuchtet nur noch “DIE E...SSTADT“. Der Stadt ist das Problem bereits bekannt, die Ursache aber noch unklar.

Die ersten Buchstaben haben sich wohl schon vor einigen Tagen verabschiedet, so genau lässt sich das nicht mehr rekonstruieren. Ziemlich offensichtlich aber ist: Passanten, die am Fuß des Handelshofs vorbei vom Hauptbahnhof auf die Kettwiger Straße flanieren, zeigt sich am einst strahlenden Slogan auf dem Dach ein dunkles Loch in der Buchstabenmitte. „Essen - die Einkaufsstadt“ ist teilerloschen, „DIE E SSTADT“ strahlt herunter. Aufmerksame Beobachter meinen zu erahnen, dass das „Einkaufs-U“ noch ein bisschen flackert.

Der Stadt ist die Störung bereits bekannt, heißt es auf Anfrage aus der Pressestelle. In der kommenden Woche wird der Bereich Immobilienwirtschaft mit einem Hubwagen anrücken und sich das Problem von nahem ansehen. Wann genau das geschieht, hängt vor allem davon ab, ob das Wetter passt und den Einsatz zulässt.

Und die Stadt muss vor allem erstmal Ursachenforschung und Schadensermittlung betreiben. Denn noch ist völlig unklar, ob es sich um einen Ausfall einzelner Leuchtstoffröhren oder um den Defekt eines oder mehrerer Trafos handelt. Letzteres würde auf die Stadt erheblich höhere Kosten für die Reparaturen zurollen lassen. Erst wenn die Schadensursache feststeht, kann die Stadt auch sagen, wann der Defekt behoben ist und der Schriftzug wieder in altem Glanz erstrahlt. Das ist die schlechte Nachricht: „Derzeit können wir nicht garantieren, dass es sich bis zum Start der Lichtwochen erledigt hat“, sagt ein Sprecher. Der Termin dafür wäre der 28. Oktober.

Wir gehen hoch, wenn es eine Störung gibt“

Der Schriftzug, der seit 1950 auf dem Dach des Handelshofs prangt, wird übrigens einmal jährlich auf seine Standfestigkeit geprüft, einen Wartungsvertrag für die Technik gibt es nicht, weil es sich für die Stadt nicht lohnt, sagt der Sprecher: „Wir gehen hoch, wenn es eine Störung gibt.“

Mit ihrem nicht mehr ganz so rüstigen Wahrzeichen haben die Essener im Winter vor zwei Jahren weit schlimmere Erschütterungen erlebt: Damals war einer der beiden in den Wappen angebrachten Adler vom Dach gestürzt. Den zweiten holte die Stadt sicherheitshalber per Hand vom Dach. Längst sind Adler und Schwert wieder in den Wappen im Schriftzug. Und sie leuchten. Es sollte auch den Buchstaben bald wieder vergönnt sein.