Steele. .

Der geplante Anbau eines Moschee-Kulturzentrums in Steele hat bei den Politikern in der Bezirksvertretung einige Fragen aufgeworfen: Insbesondere, ob an dem Standort an der Westfalenstraße 202/204 genügend Parkplätze zur Verfügung stehen, bereitet den Stadtteilparlamentariern Kopfzerbrechen: Sie befürchten Effekte, wie sie die Anwohner der türkischen Botschaft zwischen Kray und Frillendorf erdulden müssen.

Pläne haben bereits grünes Licht

Als Anbau an das bestehende Gebäude, in der bereits heute die türkisch-islamische Gemeinde „Ulu Camii“ beheimatet ist, ist das muslimische Kulturzentrum geplant, erläutert Evelyn Meyer, Leiterin der Bauaufsicht Süd beim Amt für Stadtplanung und Bauordnung. Damit weicht diese Bau-Voranfrage von Plänen ab, die bereits 2004 vorgelegt wurden: Damals sollte es noch einen kompletten Neubau geben. In der Version, die jetzt realisiert werden soll, sind sechs Wohneinheiten, zwei Gebets- sowie Gemeinschaftsräume vorgesehen. Dafür sollen 24 Stellplätze geschaffen werden: sechs für die Wohnungen, mit den restlichen 18 soll das Kulturzentrum auskommen. Pläne, für die die Stadt bereits im September grünes Licht erteilt hat.

Die Stadtteilparlamentarier ärgert indes, dass die Genehmigung ausgesprochen worden ist, ohne dass man sie vorher angehört hat. „Hätten uns Bürger nicht darauf aufmerksam gemacht, hätten wir davon gar nicht erfahren“, kritisiert etwa der SPD-Bezirksvertreter Klaus Johannknecht die Informationspolitik der Verwaltung.

Der stellvertretende Bezirksbürgermeister Hans Dirk Vogt (CDU) bezweifelt, dass die ausgewiesenen Parkplätze ausreichen werden. „18 weitere sind zu wenig, wenn dort Veranstaltungen stattfinden.“ Auch bei der türkischen Botschaft hätte man sich offenbar keine Gedanken darüber gemacht, welcher Parkbedarf herrsche. „Wir möchten nicht, dass auch auf der Westfalenstraße das Verkehrschaos ausbricht“, warnt Vogt. Gerade für das Schwimmbad in unmittelbarer Nähe könnten die Stellplätze knapp werden.

Evelyn Meyer winkt jedoch ab: Der Bedarf sei nach geltenden Richtlinien ermittelt worden. Es gebe zwar immer Baumaßnahmen, die aus der Reihe tanzen, wie die Botschaft. „Als wir den Antrag auf dem Tisch hatten, war nicht absehbar, dass sich die Zuständigkeiten für die Botschaft ändern und sie einen überregionalen Bedarf abdecken soll.“ Diese Gefahr sehe sie aber beim Moschee-Kulturzentrum nicht: „Das sind kleine Räumlichkeiten, die nur von der Gemeinde genutzt werden.“