Die Verpuffung im fünften Stock eines Mehrfamilienhauses am Sonntagabend ist vermutlich durch einen berstenden Heißwasserboiler verursacht worden. Diese Vermutung der Feuerwehr bestätigten gestern Brandermittler der Polizei. „Alles sieht danach aus, dass der 80-Liter-Boiler im Bad die Ursache war“, sagt Polizeisprecher Lars Lindemann.
Sonntag gegen 18.30 Uhr hatte eine Druckwelle das Haus am Kopstadtplatz erschüttert (wir berichteten). Ein Mieter der Wohnung im fünften Stock erlitt schwere Verbrühungen und wurde ins Bochumer Bergmannsheil gebracht, zwei weitere Menschen wurden leicht verletzt. Die Druckwelle war so stark, dass sie Zimmerwände und sogar die Trennwand zur Nachbarwohnung eingerissen hatte. Die Fenster barsten und ließen Splitter auf die Straße regnen. Auf zwei Etagen sprangen die Wohnungstüren aus ihren Schlössern. Zunächst hatten die Retter wegen der Stärke der Druckwelle eine Gasexplosion nicht ausgeschlossen, bis sie feststellten, dass das Haus gar keinen Gasanschluss besitzt.
Derartig druckvolle Verpuffungen sind gar nicht so selten, sagt Feuerwehrchef Ulrich Bogdahn und erinnert an einen ähnlichen Fall im März 2010 im Essener Süden. Wasserboiler werden, wenn der Thermostat defekt und wenig Wasser im Gerät ist, zu Dampfkesseln. Wenn auch noch das Überdruckventil versagt, birst das Gerät. In diesem Moment verdampft schlagartig auch das bis zu 200 Grad heiß gewordene Wasser. Die Brandermittler prüfen jetzt, ob ein technischer Defekt vorliegt oder das Gerät unsachgemäß manipuliert worden ist.