Lässt der Schwung auf dem Essener Büromarkt nach? Nach aktuellen Zahlen der BNP Paribas Real Estate lag der Büroflächenumsatz im dritten Quartal dieses Jahres mit 63 000 Quadratmeter deutlich unter dem Vorjahreszeitraum. Er nahm um 31 Prozent ab. Auch der langjährige Durchschnitt sei um rund 18 Prozent unterschritten worden. „Damit kann der Essener Büromarkt nicht an das positive Halbjahresergebnis anknüpfen, sondern verbucht vielmehr das umsatzschwächste Quartal im laufenden Jahr“, heißt es in der Analyse.

Vor allem die großen Flächen fehlen. „Im Gegensatz zum Vorjahr gab es noch keinen Abschluss über 10 000 Quadratmeter. Die kleinen und mittleren Größen bis 2000 Quadratmeter waren mit rund der Hälfte am Umsatz beteiligt, was auf eine solide Nachfrage schließen lässt“, meint Christian Rosen, Essener Niederlassungsleiter von BNP Paribas Real Estate. Der meiste Flächenumsatz entfiel auf die City mit 16 000 Quadratmeter. Mit Abstand folgen das Südostviertel (10 000) und die Weststadt (9500).

Bei der Verteilung nach Nutzergruppen zeigt sich ein gewohntes Bild, heißt es weiter. In den ersten drei Quartalen liegen die Verwaltungen von Industrieunternehmen mit etwa 25 Prozent an der Spitze. An zweiter Position folgen die sonstigen Dienstleistungen mit einem Anteil von rund 22 Prozent am Umsatz, die damit am meisten zulegten. Den dritten Rang belegt mit etwa 14 Prozent die öffentliche Verwaltung.

167 000 Quadratmeter stehen leer

Im Vergleich zum vergangenen Jahr hat der Büro-Leerstand um knapp 9 Prozent zugenommen. Ende des dritten Quartals 2012 standen in der Stadt 167 000 Quadratmeter Bürofläche leer. Damit ist auch die Leerstandsquote leicht auf 4,6 Prozent gestiegen.

Vor allem in Rüttenscheid und Bredeney gibt es ungenutzte Büroflächen (29 800 m²), so die Untersuchung. Gleichzeitig stünden dort aber auch die meisten modern ausgestattetem Flächen zur Verfügung. Einen ebenfalls hohen Leerstand wiesen die City sowie das Südostviertel auf, wobei im Südostviertel moderne Leerstandsflächen kaum noch vorhanden seien.

Spitzenmieten wieder angezogen

Allerdings werden immer noch kräftig Büros gebaut. Die Flächen im Bau hätten sich fast verdoppelt und betrugen zum Ende des dritten Quartals 68 000 Quadratmeter. Der Großteil der Flächen wird voraussichtlich 2013 fertig sein und befindet sich in der City sowie im Südviertel.

Die Spitzenmiete hat, nachdem sie zwischenzeitlich etwas nachgegeben hatte, mit 13,50 Euro pro Quadratmeter wieder das Niveau des Vorjahreszeitraums erreicht. Erzielt wird sie in Rüttenscheid und Bredeney, in der zentralen Lage Citykern liegen die Höchstmieten aktuell bei 13,20 Euro pro Quadratmeter.