Senioren sind nicht das, was sie einmal waren. „160 000 ältere Menschen gibt es in Essen“, sagt Ingeborg Schrader, Vorsitzende des Seniorenbeirats. „90 Prozent von ihnen sind noch mobil und aufgeschlossen.“ Doch sie weiß auch, dass „viele ihre Wohnung nicht verlassen würden“, wenn sie keine Ansprache fänden. Mit dem Seniorenkino in der Lichtburg ist das gelungen: „Die Leute fühlen sich hier wohl, nehmen am Leben teil, reden miteinander. Die soziale Komponente ist nicht zu unterschätzen.“

Bernhard Wilmer, der als Theaterleiter die Veranstaltungen moderiert und begleitet, freut sich über diese Entwicklung. 60 000 ältere Zuschauer haben auf diesem Wege in den letzten fünf Jahren auch das Kino neu entdeckt, das sie schon längst abgehakt hatten. „Es gibt viele gute Filme“, so Wilmer. Das wissen inzwischen auch die Zuschauer des Seniorenkinos.Und sie können sich die Erfahrung mit sechs Euro pro Karte leisten. In anderen Städten müssen solche Eintrittspreise bezuschusst werden. Gewinne sitzen selbst bei hohen Zuschauerzahlen nicht drin. Dabei ist der Sekt, der beim Eintritt inklusive ist, nicht der große Kostenfaktor, sondern das Personal. 15 bis 20 Mitarbeiter sind bei jeder Veranstaltung im Einsatz. Dennoch hat die Leitung der Lichtburg beschlossen: „Wir wollen das Seniorenkino. Unser Ziel ist der Kontakt zwischen den Generationen“, erklärt Wilmer das Engagement des Kinos. „Deshalb machen wir keine Ausweiskontrollen.“