Südostviertel. .

Eigentlich könnte die Welt rund um den Wasserturm gut aussehen: Die Sperrung der A 40 ist überstanden, das von vielen Geschäftsleuten entlang der Steeler Straße befürchtete Chaos ist ausgeblieben. Dennoch trommelt die Werbegemeinschaft „Wir am Wasserturm“ (WaW)nun umso lauter für eine Verbesserung des Straßenbilds: Insbesondere Grünflächen und Bäume, aber auch Kurzzeitparkplätze sollen für mehr Attraktivität sorgen.

Auch ohne gesperrter Autobahn fahren laut WaW-Sprecher Jan Olgemöller täglich 21 000 Fahrzeuge über die Steeler Straße, „viele davon sind LKW“. Nicht nur die Lärm- und Abgasbelastung der Anwohner sei erheblich, auch biete die baumlose Straße gerade im Bereich zwischen Wasserturm und Schwanenbusch-Kreuzung ein tristes Bild. „Zahlreicher Leerstand von Wohnungen und Ladenlokalen ist die Folge“, klagt Olgemöller.

Hilfe suchte die Werbegemeinschaft bei der Politik. Bereits im Mai hat die Bezirksvertretung I die Bemühungen der Stadt Unterstützt, ein Gutachten in Auftrag zu geben, das der gebeutelten Straße Perspektiven aufzeigt.

Doch an dieser Stelle hakt es bislang. „Wir wissen alle, dass die Stadt kein Geld hat“, bedauert der Bezirksvertreter und stellvertretende Vorsitzende des Ortsvereins SPD-Südostviertel/Huttrop Frank Mußhoff. „Und das Gutachten dürfte mit 30 bis 40 000 Euro zu Buche schlagen.“ Zu teuer, als dass die Stadt das Gutachten in absehbarer Zeit in Auftrag geben kann. „Auch die Geschäftsleute können das nicht stemmen“, weiß Mußhoff. Seine Partei versuche nun deshalb, auf einen anderen Weg ans Ziel zu kommen: „Wir haben den Antrag an den Ausschuss für Stadtplanung und Stadtentwicklung weitergeleitet. Wir hoffen, dass es ihm gelingt , andere Mittel anzuzapfen.“ Denn das Gutachten solle nicht nur Dinge entlang der Steeler Straße ansprechen, die den Geschäftsleuten entgegenkommen, sondern „aus stadtplanerischer Hinsicht sinnvoll“ seien, unterstreicht Mußhoff.

Ein Beispiel sei die oft geforderte Barrierefreiheit für Straßenbahnhaltestelle „Wörthstraße“: „Hier könnten wir die Evag mit an Bord holen“ hofft Mußhoff. Dort setzt auch WaW-Sprecher Olgemöller an: „Die EVAG möchte die Linie 109 beschleunigen – das ist durch entsprechende Ampelschaltungen jederzeit möglich. Aufwerten kann sie die Linie jedoch am besten, indem sie deren meistfrequentierte Haltestelle attraktiv gestaltet und der Tatsache Rechnung trägt, dass genau dort am Ärztehaus das Aufkommen gehbehinderter Patienten am größten ist.“