Transparenz nach innen wie nach außen: Die neue Zentrale der WAZ-Mediengruppe – das „WAZ Media Office“ - im Herzen von Essen will Offenheit ausstrahlen. Dieser Gedanke wird sich auch in der Architektur des geplanten Gebäudes direkt am Berliner Platz im derzeit neu entstehenden Univiertel wiederfinden.

Auf der Immobilienmesse Expo Real in München stellte die WAZ-Gruppe gestern die Siegerentwürfe ihres Architektenwettbewerbes vor. Besonders im Mittelpunkt des Interesses stand natürlich der 1. Preisträger, die KSP Jürgen Engel aus Köln. Das gilt, obwohl die endgültige Entscheidung, welcher Entwurf schließlich umgesetzt wird, erst bis zum Jahresende feststehen soll.

Der KSP-Entwurf überzeugte die Jury vor allem durch sein leicht wirkendes, einladendes Entree, die gelungene Öffnung zur dahinter liegenden Wohnbebauung und durch die Fassadengestaltung entlang der Segerothstraße, die keine harte Kante setzt, sondern das lang gestreckte Haus aufbricht, fasste Joachim Kopatzki, Mitglied der Geschäftsleitung der WAZ Mediengruppe die Vorzüge des 1. Preisträgers zusammen.

Auf keinen Fall protzig

Die WAZ hatte im Vorfeld des Wettbewerbes, an dem 21 Architektenbüros teilnahmen, genaue Anforderungen an den neuen Konzernsitz formuliert: Er soll funktional, flexibel, effizient sein; zwar repräsentativ, auf keinen Fall aber protzig. „Das würde nicht zu uns und unseren Mitarbeitern passen“, unterstrich Kopatzki. Architekt Jürgen Engel sprach so auch von einer anspruchsvollen Aufgabe, die es umzusetzen galt. Erstens musste die Umgebung aufgenommen werden – auf der einen Seite Wohnungen, auf der anderen Seite große Bürokomplexe wie die Arbeitsagentur gegenüber. Zweitens sollte es ein transparentes Haus werden, das das Innere nach außen lässt und umgekehrt. „Ein Medienhaus muss schließlich für Bürger erreichbar sein“, sagte Engel. Auch die von ihm entworfene Glas-Fassade nimmt den Medienhaus-Gedanken auf: schwarz und weiß, wie Buchstaben auf Papier.

Rund 1000 Mitarbeiter, die jetzt im Quartier Friedrichstraße und Sachsenstraße tätig sind, sollen an den neuen Standort ziehen. Für sie soll es dann Arbeitsplätze geben, an denen bessere Kommunikation untereinander und mit den Lesern möglich ist. Dazu gehören auch Räume, in denen Veranstaltungen stattfinden oder Ausstellungen präsentiert werden können, betonte Kopatzki.

WAZ-Gruppe will als Mieter einziehen

Der Bau des WAZ-Unternehmenssitzes soll im Herbst kommenden Jahres starten, hofft Kopatzki. Geplanter Fertigstellungstermin: Ende 2015. Die WAZ-Gruppe wird das Haus von einem Investor errichten lassen und selbst als Mieter einziehen – eine übliche Praxis.