Genüßlich wälzen sich die Wildschweine im Schlamm. Irgendwo, im hinteren Teil des weitläufigen Geländes, stehen Rehe und Hirsche in der wärmenden Herbstsonne. Eine Idylle ist das Wildgehege im Heissiwald - und dass auch heute noch viele tausend Besucher Jahr für Jahr den Anblick der Wildtiere genießen können, ist engagierten Bürgern zu verdanken.

Bürgerengagement

Das über 40 Jahre alte Gehege sollte 1994 einfach dicht gemacht werden - der Stadt fehlte das Geld für den Unterhalt. Ein Förderverein wurde gegründet und es ging weiter - dank der Spenden, der Mitgliedsbeiträge und des Engagements des ehrenamtlich tätigen Vorstands und vieler Helfer.

Ein Höhepunkt des Veranstaltungsjahres ist die Herbstaktion des Fördervereins Wildgatter Heissiwald. Und die steht nun am kommenden Sonntag. 14. Oktober, wieder an. Von 10 bis 12 Uhr können auf der Rabenwiese - direkt neben dem Wildgatter - Futterspenden für das Rot- und Damwild, für Mufflons und Wildschweine abgegeben werden. Vom Parkplatz aus wird - wie in jedem Herbst - ein „Futter-Taxi“ eingerichtet, damit „Großanlieferer“, nicht so viel zu tragen haben. Und auf der Rabenwiese warten Trecker mit Anhängern, um das Winterfutter abzufahren. Benötigt werden Eicheln, Kastanien und Bucheckern.

Auch eine Belohnung für die eifrigen Futtersammler halten die Mitglieder des Fördervereins bereit. Heiße Getränke und heiße Würstchen gibt es und Urkunden für die kleinen und großen Helfer.

Zum Beiprogramm gehört auch immer ein Besuch der Rollenden Waldschule. Zwei bis drei der 20 eigens geschulten Mitglieder der Kreisjägerschaft nehmen sich dann der Kinder an und führen ein in die Welt von Füchsen, Hasen, Käfern und Farnen. Ziel ist es, das Verständnis der Jugendlichen für die Schönheiten der Natur und die heimische Umwelt zu wecken und zu fördern.

Ein absoluter Fachmann ist Armin Wuttke. Er ist Förster und stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins. Die Frage, mit welchem Sammel-Erfolg man rechnen könne, kann er nicht beantworten. „Das liegt immer daran, wie gut die Bäume tragen, wie die Witterung war. Es gibt Jahre, da hängen die Bäume voll.“ Für 2012 sieht es allerdings wohl nicht so rosig aus. „Vor mir laufen gerade einige Kinder mit Tüten durch den Wald - die scheinen noch keinen großen Erfolg gehabt zu haben“, sagt Wuttke. „Besonders Eicheln findet man immer weniger. Die Menge nimmt von Jahr zu Jahr ab“, weiß er.

Auf das, was die Futtersammler am Sonntag „anschleppen“, darf man gespannt sein.