Wenn in den vergangenen Jahren intensiv über das Thema Fracking diskutiert wurde, dann geht es immer auch um das Trinkwasser für 4,6 Millionen Menschen. Das machte der Ruhrverband auf seiner Pressekonferenz noch einmal mahnend deutlich. Fracking ist die Ausbeutung unkonventioneller Erdgasvorkommen durch das Einpressen von Chemikaliengemischen in den Untergrund - an sich schon keine schöne Vorstellung, im Einzugsgebiet der Ruhr aber noch bedrohlicher. Dass das aus der Ruhr gewonnene Trinkwasser – anders als in anderen Flusseinzugsgebieten – zum überwiegenden Teil aus Oberflächengewässern wie Talsperren und Flüssen gewonnen wird, stellt aus Sicht des Ruhrverbands eine Sondersituation dar, die einen besonderen Schutz des Ruhreinzugsgebietes erforderlich mache.
Im Unterlauf der Ruhr befänden sich viele große Wasserwerke, die in gewisser Weise von der Rohwasserqualität der Ruhr abhängig seien. Zum Schutz der Trinkwasserversorgung aus diesen Wasserwerken ist, im Hinblick auf die Gefahren des Frackings, ein lokaler Schutz des Grundwassers durch die Ausweisung von Wasserschutzgebieten nicht ausreichend, mahnt der Verband. „Umfassender Schutz kann nur erreicht werden, wenn das gesamte Ruhreinzugsgebiet von der Gewinnung unkonventionellen Erdgases durch Fracking ausgeschlossen wird“, so die Forderung. Nur so sei sicher zu verhindern, dass mit Chemikalien und Schwermetallen belastete Frackwässer ins Oberflächengewässer gelangten und die Trinkwasseraufbereitung in auch weiter entfernten Wasserwerken an der Ruhr gefährden können.